Gedenktag der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki 1945

Am 6. und 9. August 1945 wurden die Städte Hiroshima und Nagasaki Ziel der ersten und bislang einzigen Atombombenabwürfe. Etwa 92.000 Menschen starben sofort, 130.000 weitere Menschen starben bis zum Jahresende an den Folgeschäden, auch heute noch leiden viele Menschen an den Folgen.

Atomwaffen schaffen unendliches Leid, eine wirksame Hilfe ist nicht möglich.Die Opfer mahnen uns, für eine Welt ohne Atomwaffen einzutreten. Doch noch immer gibt es weltweit 13.400 Atomwaffen von denen etwa 1.800 in ständiger Alarmbereitschaft gehalten werden und der Menschheit innerhalb weniger Minuten ein Ende bereiten können. Mit dem Ukraine-Krieg und der Drohung der russischen Regierung, Atomwaffen einzusetzen, falls die NATO sich in den Ukraine-Krieg einmischt, ist diese Gefahr plötzlich vielen Menschen bewusst geworden.
Das Ende des Zeitalters der Atomwaffen ist immer noch in weiter Ferne. Das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages (AVV) in 2021 lässt uns Hoffnung auf eine atomwaffenfreie Welt schöpfen. Mittlerweile wurde der Vertrag bereits von 66 Staaten ratifiziert. 86 Staaten haben ihn unterzeichnet.
Die Botschaft, die der Atomwaffenverbotsvertrag in die Welt sendet, ist eindeutig: Die humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind inakzeptabel. Deshalb müssen wir die Atomwaffen abschaffen – bevor die Atomwaffen uns abschaffen.

Diese Botschaft richtet sich auch an die Bundesregierung, welche sich bis heute weigert, die US-amerikanischen Atomwaffen aus Büchel abziehen zu lassen. Im Gegenteil hat sich die Ampel-Regierung mit dem 100-Mrd.-Aufrüstungspaket dafür entschieden, neue atomwaffenfähige Flugzeuge vom Typ F-35 anzuschaffen, als Ersatz für die veralteten Tornados. Damit werden die Weichen gestellt für eine jahrzehntelange Fortsetzung der nuklearen Teilhabe. Andererseits macht Hoffnung, dass die Bundesregierung als Beobachter an der Überprüfungskonferenz des AVV im Juni 2022 in Wien teilgenommen hat. Und Außenministerin Baerbrock hat bei ihrem Besuch in Nagasaki kürzlich erklärt, dass sie auch weiterhin den Prozess des Atomwaffenverbots unterstützen wird.
Die Opfer von Hiroshima und Nagasaki mahnen uns, in der Aktivität für eine atomwaffenfrei Welt nicht nachzulassen. Die alte Forderung „No first use“ ist wieder aktuell: alle Atomwaffenstaaten, v.a. USA und Russland, sollen erklären, dass sie auf den Ersteinsatz von Atomwaffen verzichten – als erste vertrauensbildende Maßnahme. Deutschland sollte sich dafür einsetzen und dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten.