Redebeitrag von Marc Alexander (11 mart bewegging) für den Ostermarsch Gronau am 14. April 2017

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Solidarität Antwerpen-Gronau

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

Ich sende euch die herzlichen Grüsse der Aktivisten von der 11. März Bewegung aus Antwerpen, von Katrin, Arthur, Luc, Eva, Rafa, Wiebe, Gert, Bert, Johan, Natasja, Famke, Enio, Elke, …

Wir sind hier im Herzen und in Gedanken zusammen mit euch. Solidarität über die Grenzen hinweg ist unsere Stärke, die wir sehr benötigen gegen einen gut organisiertes internationales nukleares Netzwerk. Und sie sind nicht nur politisch stark miteinander verbunden in Lobbys und Betriebsorganisationen. Sie sind eben mehr miteinander verbunden in Produktionsketten. Die AKW’s von Doel und Tihange in Belgien bekommen ein wichtigen Teil ihrer Brennelemente aus Lingen, und via Lingen und andere Atomanlagen auch aus Gronau!

AKW’s benötigen Rohstoffe, die u.a. durch Areva geliefert werden. Die Rohstoffe werden weiter angereichert zu spaltbarem Uranium. Das ist, was hier in Gronau durch die Firma Urenco passiert. Von Gronau geht es weiter zu Anlagen wie in Lingen, wo Brennelemente produziert werden. Und diese werden ebenfalls exportiert, wie zu den AKW’s von Doel und Tihange.

Ja, viele Menschen werden bedroht durch diese Produktionskette des Todes. Und auch ich und meine Familie und Freunde werden dadurch bedroht. Das kann ich nicht akzeptieren. Darum bin ich hier, und darum sind auch einige von meinen Mit-Aktivisten hier. Und darum waren wir auch schon letzten Oktober auf der Demonstration in Lingen. Ich weiss, das dies allein nicht reicht. Wir benötigen viel Unterstützung, um diese Produktionskette des Todes und ihre Besitzer zu stoppen. Darum bin ich einverstanden mit unseren deutschen Partnerorganisationen, um eine Klage gegen die Verantwortlichen auf den Weg zu bringen. Ziel ist für mich, dass diejenigen, die politisch entscheiden können oder das Gericht, die Exporte von Brennelementen und angereichertem Uran verbieten. Es ist selbstverständlich, aber bis jetzt leider keine Realität, dass ein Land mit einem beschlossenen Atomausstieg, auch die anderen Teile der nuklearen Kette sofort schliesst. Und es sollte auch selbstverständlich sein, dass ein Land mit einem beschlossenen Atomausstieg, noch rascher mit Investitionen Arbeitsplätze realisiert in erneuerbarer Energie und anderen Bereichen, so dass auch die ArbeiterInnen von Lingen, Gronau und anderen Atomanlagen eine wirklich dauerhafte Zukunft haben.

 

Liebe Freunde,

es ist schade, dass die Urananreicherungs- und Brennelementenfabriken nicht einbezogen sind in den Atomausstieg. Es ist leider nicht so, und darum sind wir hier! Wir sind hier, und wir kommen wieder, bis zu dem Moment, an dem auch diese Atomanlagen geschlossen werden. Allein können wir nicht viel tun, aber zusammen sind wir stärker. Lasst uns unseren Mut weiterentwickeln im Streit gegen die Nuklearenergie in all ihren Formen.

Vielen Dank!

 

Marc Alexander ist aktive bei der Belgischen Anti-Atom Gruppe “11. März Bewegung”, Antwerpen