Redebeitrag von Anne-Katrin Vetter für den Ostermarsch Müllheim am 2. April 2018

 

- Es gilt das gesprochene Wort -

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich lese in der Zeitung: Jedes 6. Kind von bewaffneten Konflikt betroffen - 75 % mehr als 1990

Die Kinder dieser Welt, unserer Welt, werden verletzt, vergewaltigt, getötet oder selbst zum Töten gezwungen. Für uns ist es zu weit weg. Wir hören die Explosionen nicht, wir hören die Schreie nicht, wir sehen kein Blut, wir können es gut wegdrücken.

Oder, doch, nicht ganz:
Es kommen Flüchtlinge. Auch viele Kinder. :

Die Zahl der Kinder, die von bewaffneten Konflikten betroffen ist, steigt.
Experten warnen: „Wir riskieren, eine ganze Generation zu verlieren.“

Die Welt sieht zu und schweigt!

Eine Kindheit frei von Gewalt und Kriminalität darf kein Privileg sein.
Das muss die Normalität sein.

Wer würde dem nicht zustimmen?
Doch die Realität sieht leider anders aus.

Die Organisation "Save the Children" hat im Rahmen ihrer Konferenz ihren neuen Bericht "Der Krieg gegen die Kinder" vorgestellt.
Die Kernaussage: 357 Millionen Kinder leben im Umkreis von unter 50 km von Kriegen und bewaffneten Konflikten. Damit ist jedes sechste Kind betroffen.

Neben der bloßen Zahl ist die Entwicklung erschreckend:
1990 waren es noch 200 Millionen Kinder. Dies sei ein Anstieg von 75 Prozent!

Ich finde solch eine Statistik schrecklich, denn es geht doch immer wieder um neue Kinderseelen!!!

Natürlich gibt es auch hier wissenschaftlich aufgearbeitete Angaben:

In mehr als 40 Regionen toben Bürgerkriege, schwelen bewaffnete Konflikte und sind Terroranschläge an der Tagesordnung.

In absoluten Zahlen leben die meisten betroffenen Kinder in Asien.
In Relation zur Zahl der Kinder betrachtet ist Syrien das gefährlichste Land,
gefolgt von Afghanistan, Somalia, dem Jemen und Nigeria.

Die Zahl der Länder mit bewaffneten Konflikten sei zurückgegangen.
Die Konflikte seien in die Städte gezogen, wo mehr Menschen leben, als auf dem Land. Schulen, Krankenhäuser, Spielplätze sind so Teil des Schlachtfelds geworden.

Außerdem hat die durchschnittliche Zahl der Kriegsparteien zugenommen.
Immer öfter sind  paramilitärische Einheiten verwickelt. So wird  es schwieriger, die Verantwortlichen der Verbrechen zu benennen und alle Beteiligten zu Friedensverhandlungen zu bewegen.

Und: Bewaffnete Konflikte dauerten zunehmend länger.
Je länger ein Konflikt dauert, desto schlimmer wird es für die Kinder.

Fast die Hälfte der Betroffenen lebt  in Gebieten mit besonders schweren Konflikten.

Ganz einfach ausgedrückt:
Kinder werden durch Bomben, Schüsse und Landminen verstümmelt oder getötet.
Sie werden entführt und sexuell missbraucht. Oder selbst zum Kämpfen gezwungen. Sie verlieren ihr Zuhause, ihre Eltern, ihr Nest.

Irgendwann ist vielleicht der Krieg vorbei, aber was machen die Kinder mit den Erinnerungen in ihrem Kopf???

Selbst wer nicht am eigenen Leib Gewalt erfährt, sondern sie „nur" mit ansehen muss, hat oft ein Leben lang damit zu kämpfen.

Wir sind gegen Krieg und für Frieden!

WAS SONST?!!!!

Nirgendwo auf der Welt soll es Kriege geben! Beendet alle Kriege!

WAS SONST?!!!!

Jeder Mensch hat einen Anspruch auf Frieden,
ein glückliches Leben ohne Hass,
ohne Gewalt,
ohne Morden,
ohne Flucht,
ohne Vertreibung
und ohne Verlassenheit.

WAS SONST?!!!

WAS SONST?!!!

WAS um Himmels Willen SONST?!!!

 

Anne-Katrin Vetter ist im Friedensrat Markgräflerland aktiv.