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Aktionen gegen den Golf-Krieg
Die Friedensbewegung in den Vereinigten Staaten hat sich gegen den Golf-Krieg formiert. Die Bewegung verbreitet sich Ähnlich wie zur Zeit des Vietnamkrieges, diesmal allerdings schon, bevor der erste amerikanische Schuß am Golf gefallen ist. Die ersten größeren Demonstrationen fanden in mehreren Städten am 20. Oktober statt, parallel zu Veranstaltungen in Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien. Am 1. Dezember demonstrierten 10.000 in Boston, auch die US-Kirchen haben sich für Verhandlungslösungen eingesetzt.
Auch in der Bundesrepublik gibt es nach den Demonstrationen in Stuttgart und Bonn zunehmende Aktivitäten. Hier nur einige Beispiele und Ideensplitter. Informiert bitte das Büro der Friedenskooperative von Euren Aktionen!
Der politisch breite Trägerkreis der Bonner Demonstration verübt weitere gemeinsame Aktivitäten. über das Büro des Netzwerks Friedenskooperative soll ein weiteres Faltblatt (Friede auf Erden - Krieg am Golf?) und eine Broschüre mit Hintergrundinformationen und der Dokumentation der Bonner Kundgebung herausgegeben werden.
Mahnwachen
Für Mahnwachen bieten sich zurzeit die Weihnachtsmärkte und Innenstädte (z.B. am verkaufsoffenen Donnerstag 18.30 - 19.30 Uhr) an. Noch ist längst nicht allen klar, was ein Krieg am Golf wirklich für Auswirkungen hätte. Die Friedensbewegung wird in den nächsten Wochen vor Ablauf des UN-Ultimatums am 15. Januar dazu beitragen müssen, da· niemand sagen kann, er habe es nicht gewußt. Man nehme also ein Transparent, ein Flugblatt, eine Pressemitteilung und (mind.) eine Stunde Zeit pro Woche.
Vorher und am 12. Januar, dem Samstag vor Ablauf des Ultimatums, müssen sicher noch größere gemeinsame Aktivitäten stattfinden. Ob zu diesem Termin zu größeren regionalen oder bundesweiten Demonstrationen aufgerufen wird, war beim Drucktermin dieser Ausgabe (2.12.) noch ungewiß.
Zeit wäre es sicher auch für eine öffentliches Tribunal gegen die deutschen Rüstungsfirmen, die sich an der Vorbereitung dieser und anderer Kriege in den letzten Jahren eine goldene Nase verdient haben.
Verweigerern helfen
Fluchtwege nach Schweden sind US-Verweigerern und Deserteuren diesmal versperrt. Auch ist zu befürchten, da· die bundesdeutsche Justiz strafrechtlich gegen Aufrufe aber u.U. auch gegen Hilfeleistungen gegenüber GI`s vorgehen wird. Umso wichtiger wird es sein, offen möglichst viele Menschen zu gewinnen, die erklären, länger oder kurzfristig US-Soldaten helfen zu wollen, die an einem Krieg für Öl nicht teilnehmen wollen.
Informationen für US-Soldaten:
Zunehmend beginnen US-Soldaten und ihre Angehörigen in Deutschland über Möglichkeiten zur Kriegsdienstverweigerung/Desertion nachzudenken. Gleichzeitig bemühen sich verschiedene Gruppen und Friedensinitiativen ein Netz zur Unterstützung der GI`s im Gewissenskonflikt aufzubauen. Informationsmöglichkeiten für Soldaten bei: Cathy und Andrew Stoner, military counseling network, über das Hunsrücker Friedensbüro, Bopparder Str. 25. 5448 Kastellaun, Tel. 06762-2652
Postkarten
Neben Aktionen, die sich an unsere eigene Regierung richten, ist der Druck auf die amerikanischen Entscheidungsträger sicher für die Verhütung eines Krieges am wichtigsten. Darin können wir die Us-amerikanische Friedensbewegung unterstützen. Protestpostkarten an Kohl und Bush gegen einen Militäreinsatz am Golf sind zu beziehen bei: Ohne Rüstung Leben, Furtbachstr. 10, 7000 Stuttgart, Tel. 0711-6409620.
Weitere regionale Veranstaltungen und Demonstrationen sind in vielen Städten in Vorbereitung:
Am 15. Dezember wird es eine Demonstration in Bremen geben. Dort fanden und finden bereits Mahnwachen und Pestklopfaktionen gegeben (donnerstags 16 Uhr Innenstadt), Zeitungsanzeigen, Flugblattaktionen ("Der Krieg löst keine Krise, auch nicht am Golf")
Kontakt: Bremer Friedensforum, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 2800 Bremen 1, Tel. 323530 (DFG-VK), sowie Uwe Lange, Tel. 320813 (Büro), 592877 (privat)
Ebenfalls am 15. Dezember findet unter dem Motto "Kein Krieg am Golf" eine Demonstration in Itzehoe statt, die bereits von 20 örtlichen Gruppen unterstützt wird. Auftakt 11.30 Uhr Malzmüllerwiesen. Kontakt: Initiative "Frieden am Golf", c/o Eva Gruitrooy, Marktstr. 21, 2216 Schenefeld, Tel. 04892-1636
Auch in Köln hat sich neu eine "Initiative gegen den Golfkrieg" gegründet, die Aktionen vorbereitet. Kontakt: Bruno Hof, Neusser Str. 30-32, 5000 Köln 1, Tel. 0221-7393849.
Eine Mahnwache zur Golfkrise fährt in Köln schon jeden Donnerstag von 18.30 - 19.30 Uhr auf der Domplatte die Gewaltfreie Aktion Köln durch. Kontakt: c/o Christine Schweitzer, Tel. 0221-765842.
Bagdad
Die Initiative Frieden am Golf organisiert z.Zt. einen Gewaltfreien Friedenseinsatz in der Golfregion. Eine erste Gruppe ist in Bagdad, eine zweite und dritte Gruppe bereiten sich vor. Zwei Personen sind bereits zurück und berichten von ihren Erfahrungen. ähnliche Einsätze gibt es auch von Menschen aus GB, NL, I, USA, Kanada und Österreich. Die deutsche Initiative ruft zu Solidaritätsaktionen, Mahnwachen, Fasten und Beten vor Ort auf. An vielen Orten sind solche Aktivitäten angelaufen.
Informationen, Aktionsorte, Kontakte: Wolfgang Krau·, Tel. 06223-47791 o. 47506; Heike Huschauer, Tel. 02107-70871.
Blockaden
In Mannheim behinderten Aktionsgruppen in der Nacht zum 29. November über vier Stunden die Verladung von US-Militärfahrzeugen. Innerhalb von vier Wochen sollen im Mannheimer Rheinauhafen ca. 12.000 Fahrzeuge der US-Armee für Saudi-Arabien auf Binnenschiffe verladen werden. Kontakt zum Mannheimer Aktionsbündnis "Kein Krieg am Golf" u.a. über Tel. 0621-858837.