48.000 Gründe, Atomwaffen abzuschaffen:

Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen!

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Weltweit lagern mehr als 360 Tonnen atomwaffenfähiges Plutonium. Noch immer bedrohen 48.000 Sprengköpfe das Leben auf dieser Erde, genug, um unseren Planeten mehr als 26mal zu vernichten. Diese geballte Ladung an Vernichtungskraft wird - statt mehr - immer weniger kontrollierbar.

Heute schon besitzen neben den "offiziellen" Atommächten und den aus der ehemaligen Sowjetunion hervorge­gangenen Staaten Ukraine, Kasachstan und Weißrussland auch Indien, Pakistan und Israel Atomwaffen. Dazu stehen viele Staaten unter dem Verdacht, ge­heime Atomwaffenprogramme zu be­treiben. Denn: Nur etwa 5 kg Plutonium reichen, um die Bombe bauen zu kön­nen. Und jeder Staat, der ein Atompro­gramm mit Plutonium oder hochange­reichertem Uran betreibt, kann Atom­sprengsätze bauen.

Die Chance nutzen!

1995, 50 Jahre nach Hiroshima und Na­gasaki, steht der Nichtverbreitungsver­trag (NVV) zur Verlängerung an. Er hat bisher kaum verhindert, daß immer mehr Staaten sich gegenseitig mit Atomwaffen bedrohen. So fordern die Atommächte zwar zu Recht von den Schwellenländern, z.B. Nordkorea, die Einhaltung des NVV. Aber: Sie selbst brechen den Vertrag ständig. Nach Arti­kel 6 des Vertrages müßten die Atom­mächte Verhandlungen mit dem Ziel ei­ner vollständigen Abschaffung der Atomwaffen führen. Das aber lehnen sie ab. Aber auch eine unbefristete Verlän­gerung des NVV würde den Sondersta­tus der "offiziellen" Atommächte fest­schreiben. Das Jahr 1995 gibt uns eine große Chance, die Atomwaffenmächte zu überzeugen, daß die Weitergabe von Atomwaffen auf Dauer nur durch ihre völlige Abschaffung verhindert wird.

Wir fordern die Bundesregierung auf, Vorschläge für eine internationale Kon­vention zur Abschaffung aller Atom­waffen zu machen.

Atomwaffen ächten!

Bisher unterstützen 14 Staaten einen Antrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO), daß der Internationale Ge­richtshof (IGH) den Einsatz von Atom­waffen für völkerrechtswidrig erklären soll. Die Bundesregierung versucht, eine Entscheidung zu verhindern.

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich durch eine eigene Stellungnahme im Sinn der WHO anzuschließen.

Atomwaffentests stoppen!

In den vergangenen 50 Jahren erschüt­terten bereits 1.937 Atomexplosionen unseren Planeten. Wissenschaftler schätzen, daß die dabei freigesetzten Radionukleide bis zum Ende dieses Jahrhunderts ca. 430.000 Krebsopfer verursachen werden; bis zum Ende des nächsten Jahrhunderts werden es ca. 2,4 Millionen sein. Für die Perfektionie­rung der Massentötung wird ständig an neuen Testmethoden geforscht.

Wir fordern die Bundesregierung auf, sofort für den Abschluß eines Atomtest­stoppvertrages, der alle Formen der Tests und der Forschung für Atomwaf­fen verbietet, einzutreten.

Atomwaffen abschaffen!

In den alten Bundesländern gibt es wei­terhin Atomwaffen, die aufgrund der NATO-Doktrin sogar als erste von deut­schem Boden aus eingesetzt werden können.

Wir fordern die Bundesregierung auf, den Verzicht auf Atomwaffen ins Grundgesetz aufzunehmen und Deutschland atomwaffenfrei zu machen.

Trägerkreis "Atomwaffen abschaf­fen": Arbeitsgruppe NPT im Netzwerk Frie­denskooperative; Atomteststopp-Kampagne - Friedenstests statt Atom­tests; Deutsche Sektion der Internatio­nalen Ärzte und Ärztinnen für die Ver­hütung des Atomkrieges (IPPNW); Deutsche Sektion des International Network of Engineers and Scientists Against Proliferation (INESAP); Evan­gelische StudentInnengemeinden in Deutschland (ESG); Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST); Initiative für Frieden (IFIAS); Juristen und Juristinnen gegen Atom­waffen (IALANA); Naturwissenschaftler Initiative "Verantwortung für den Frie­den"; Komitee für Grundrechte und Demokratie; Künstler in Aktion; Ohne Rüstung Leben; Pax  Christi; Versöh­nungsbund.

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