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Deutsche an die Front
vonDie Bundesregierung möchte den Einsatz der Bundeswehr über den jetzigen NATO-Bereich erweitern, im Golfkrieg hat man darüber laut nachgedacht. Begründet wird es u.a. mit der größer gewordenen weltweiten politischen und militärischen Verantwortung der Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung. Um dieses umsetzen zu können, ist eine Änderung des Grundgesetzes notwendig. Eine Debatte und eine Entscheidung hat im deutschen Bundestag dazu bisher nicht stattgefunden, wohlweislich, daß bei der jetzigen Zusammensetzung des Bundestages keine Zweidrittelmehrheit, die notwendig für eine Grundgesetzänderung ist, zu erreichen ist. Es ist deshalb auch in der Öffentlichkeit seit Ende des Golfkrieges um dieses Thema still geworden. Das mag hier und da den Eindruck erweckt haben, diese schwerwiegende Veränderung sei zu den Akten gelegt, eben weil nicht durchsetzbar. Wer dieses geglaubt hat, ist einem Irrtum unterlegen. Die bewaffneten Auseinandersetzungen in Jugoslawien haben doch wieder zu einer öffentlichen Ermunterung beigetragen. Es wird verwiesen auf Äußerungen von Gerhard Stoltenberg, wir zitieren.
Gerhard Stoltenberg (CDU) hat die Absicht der Bundesregierung bekräftigt, durch eine Verfassungsänderung den Weg für Einsätze der Bundeswehr außerhalb des NATO-Gebietes freizumachen. (aus einem Artikel der Süddeutschen Zeitung Nr. 213 v. 15.9.91)
In der gleichen Richtung argumentiert der Generalsekretär der CSU, Erwin Huber, in einem Interview im Kölner Express vom 18.9.91 und der verteidigungspolitische Sprecher der CDU, Paul Breuer. Es erscheint deshalb dringend geboten, die Kampagne gegen die Änderung des Grundgesetzes verstärkt weiterzuführen.
Wir haben einen Appell an die Abgeordneten des deutschen Bundestages verabschiedet und an alle 662 Abgeordneten verschickt. Die Rückmeldungen aus den Fraktionen und einzelner Abgeordneter haben uns ermutigt, verstärkt daran zu arbeiten, aber auch die Notwendigkeit ausgewiesen.
Aus der von uns geleisteten praktischen Arbeit und den gemachten Erfahrungen möchten wir knapp informieren. An zwei Terminen in der Innenstadt an einem Infotisch war festzustellen, daß die Menschen recht aufgeschlossen sind. Das Ergebnis dieser beiden Tage (jeweils ca. 4 Stunden) waren 284 Unterschriften. Personen, die sich in Ruhe mit dem Appell vertraut machen wollten, haben wir den Appell mit der Unterschriftenliste mitgegeben. Also nicht nur Menschen aus Köln. Da hat sich dann ein erstaunliches Resultat gezeigt. Wir haben und bekommen immer noch Listen zurück, und zwar aus den alten und neuen Bundesländern.
Wenn Ihr Interesse haben solltet, schicken wir Euch gerne den Appell und die Liste. Ihr könnt Euch dann entscheiden, ob Ihr mit diesem Appell arbeiten möchtet, wenn ja fordert die Unterlagen bei uns an und kopiert es dann. Die Unterschriftenlisten bitte an uns senden. Die Listen werden hier gesammelt. Wir führen die Kampagne solange durch, bis das Thema zur Beratung und Debatte in den deutschen Bundestag kommt. Wenn sich dieses abzeichnet, gehen die Listen fotokopiert an die Fraktionen der Parteien.
Anschrift: Kölner Friedensforum, Bismarckstr. 40, 5000 Köln 1, Tel. 0221 - 525757.