Ukraine-Krieg prägt die Ostermärsche 2023

Ostermärsche vom 06. bis 10. April 2023

von Annegret Krüger
Initiativen
Initiativen

Jedes Jahr kann man sich die folgende Frage stellen: Warum ist es dieses Jahr wichtig, dass wir auf die Straßen zum Ostermarsch gehen? Jedes Jahr lassen sich dafür wichtige Gründe finden. Dieses Jahr geht es um den Ukraine-Krieg, der uns alle bewegt. Daher wollen wir uns insbesondere für ein Ende des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs gegen die Ukraine einsetzen, auch wenn wir darüber die weltweiten Konflikte und Kriege auf der Welt nicht vergessen wollen. Dafür lädt das Netzwerk Friedenskooperative alle zu einer Teilnahme an einer der vielzähligen regionalen und dezentralen Ostermärsche ein, die vom 08. bis zum 10. April stattfinden werden.
Bis April ist zwar noch Zeit und wir können alle nicht in die Zukunft schauen. Im besten Fall ist bis dahin vielleicht ein Ende des Krieges in der Ukraine in Sicht. Falls dem nicht so sein sollte – und aktuell gibt es leider wenig, was für ein baldiges Ende spricht – wird bei vielen Ostermärschen lautstark eine Beendigung der Kampfhandlungen und Friedensverhandlungen gefordert werden. Wie in allen Kriegen sind die Zivilist*innen die größten Leidtragenden. Seit dem 24. Februar 2022 führte der Krieg bereits zu hunderttausenden Toten und Verletzten, sowie zu Millionen Geflüchteten. Der Schutz aller Menschen, die sich dem Krieg entziehen wollen und die Aufarbeitung von Völkerrechtsverbrechen sind daher zentrale Forderungen.
Dass auch die traditionelle Forderung der Ostermärsche nach der Abschaffung von Atomwaffen dieses Jahr von großer Bedeutung ist, zeigt leider auch der Ukraine-Krieg. Ein Atomwaffenstaat nutzt Atomwaffen, um uns alle als Geiseln zu halten. Diese Massenvernichtungswaffen sind offensichtlich nicht die Lösung, sondern im Gegenteil Teil des Problems. Solange diese Waffen existieren, kann deren Einsatz nie völlig ausgeschlossen werden. Nur ein rechtlich bindender Vertrag, wie der UN-Atomwaffenverbotsvertrag (AVV) und die vollständige nukleare Abrüstung, können das. Daher wird auch dieses Jahr zu den Ostermärschen von vielen Veranstalter*innen das Ende der nuklearen Teilhabe Deutschlands und der Beitritt Deutschlands zum AVV gefordert werden.
Zuletzt wird es bei den Ostermärschen auch um die weltweite Aufrüstung gehen, die wir überall beobachten können. Dies lehnen viele Aktive der Ostermärsche ab und wollen sich der Aufrüstungsspirale aktiv entgegenstellen! Auch in Deutschland wurde als Reaktion auf den Ukraine-Krieg das 100-Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr beschlossen. Mit diesem Aufrüstungsprogramm hat Deutschland bald einen der größten Rüstungsetats der Welt. Diese massive Aufrüstung muss ein Ende finden, denn jedes Geld, das in die Rüstungsindustrie fließt, fehlt bei den globalen Menschheitsproblemen wie der Klimakrise. Waffen helfen bei der Lösung diese Probleme nicht! Sie machen die Welt auch nicht zu einem sicheren Ort. Daher rufen wir zur Teilnahme an den Ostermärschen gegen die Aufrüstung und Krieg und für Frieden in der Ukraine und weltweit auf.

Netzwerk Friedenskooperative unterstützt die Ostermärsche
Auch in diesem Jahr wird das Netzwerk Friedenskooperative wieder umfangreiche Informationen dazu bereitstellen, wo, wie und was in den verschiedenen Orten stattfindet. Außerdem unterstützen wir bei der Mobilisierung für die Ostermärsche. So ist auch für dieses Jahr eine Zeitungsanzeige geplant. Die Ostermärsche möchten wir zudem mit unserem Material unterstützen. Wenn Ihr als Gruppe oder Einzelpersonen Unterstützung bei der Durchführung eurer Aktivitäten benötigt, könnt Ihr Euch gerne bei uns melden. Wir freuen uns auch sehr darüber, wenn Ihr uns Informationen zu Euren Aktivitäten, wie z.B. Termine und Aufrufe, zuschickt, damit wir diese auf der Webseite veröffentlichen können.
Alle Infos und Termine rund um die Ostermärsche 2023 findet ihr auf unserer Webseite www.friedenskooperative.de.

Annegret Krüger ist Friedens- und Konfliktforscherin und arbeitet beim Netzwerk Friedenskooperative in Bonn.

Ausgabe

Rubrik

Initiativen
Annegret Krüger arbeitet beim Netzwerk Friedenskooperative in Bonn.