
Verlängerung bis Sonntag: Mehr als 1.300 Menschen haben unseren Ostermarsch-Aufruf, der in der taz, der Zeit und im Freitag erscheinen wird, bereits unterzeichnet. Bist du auch schon dabei?
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Südafrika-Aktionsdekade: Aktivitäten und Initiativen
Unter dem Motto "Stoppt die Verbündeten der Apartheid" veranstalteten insgesamt 25 christliche Organisationen vom 8. bis 18. Juni '89 eine bundesweite Südafrika-Aktionsdekade. So ein Bündnis hat es mit dieser Zuspitzung und in dieser Breite in diesem unserem Lande noch nicht gegeben hat noch nicht gegeben.
Zu den Trägern der Aktionen gegen Apartheid gehörten u.a. die Diözesanräte aus Aachen, Paderborn und Speyer, die Katholische Arbeitnehmerbewegung, die Initiative Kirche von unten, Pax Christi, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend. In ihrem gemeinsamen Aufruf rückten sie drei Bereiche in den Mittelpunkt:
In zahlreichen Städten und Gemeinden fanden Gottesdienste, Mahnwachen, Boykottaktionen und weitere Aktivitäten der Solidarität statt - wobei (mal wieder) ein klares Nord-Süd-Gefälle in unserer Republik erkennbar war: Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag eindeutig nördlich des Weißwurstäquators. So gab es z.B. in Krefeld eine große Südafrika-Kundgebung, in Düsseldorf ein Solidaritätskonzert, in der Diözese Hildesheim wurden zahlreiche Mahnwachen durchgeführt, in Cloppenburg gab es Aktivitäten vor Shell-Tankstellen - aber auch in süddeutschen Gefilden wie z.B. in der Diözese Speyer wurde in mehreren Städten ein Theaterstück der Berliner Companie zu "Daimler-Benz in Südafrika" aufgeführt. Insbesondere die Katholische Studierende Jungend führte zahlreiche dezentrale Maßnahmen durch und gestaltete zum Abschluß der Dekade einen Abschlußgottesdienst in Bonn.
Eine gründliche Auswertung der Dekade steht noch an - an dieser Stelle einige persönliche kritische Anmerkungen:
1. Das Thema "Sanktionen" ist für katholische Kreise nach wie vor brisant - wenn auch eine wesentlich höhere Akzeptanz für die Notwendigkeit von Sanktionen (im Unterschied noch zum Solidaritätswochenende von 1987) meines Erachtens festzustellen ist. Hier sollte überlegt werden, wie auch auf Verbände und Räte, die den Aufruf als zu weitgehend empfanden, die aber dennoch auf die Anliegen der Dekade hingewiesen haben (u. a. der Diözesanrat Köln, die Leitung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, kfd) weiterhin zugegangen wird, um das Aktionsbündnis kontinuierlich zu verbreitern.
2. Der von den Jugendverbänden aufgegriffenen Shell-Boykott steckt hierzulande noch immer in den Kinderschuhen. Anzeigen von uns in der taz, Aktivitäten auf dem Kirchentag (aej und BDKJ gestalteten auf dem Markt der Möglichkeiten eine besondere "Shell-Tankstelle") etc. zeigten uns einerseits ein großes Interesse, andererseits erhebliche Informationsdefizite zum Thema Shell. Hier ist eine Intensivierung der Aufklärungsarbeit und eine Kooperation der entsprechenden Aktionsgruppen vonnöten. Shell hat inzwischen intern auf die Aktivitäten derart reagiert, daß den "lieben Tankstellenpächtern" mitgeteilt wurde, daß es da einen Boykott gebe, daß Shell selbstverständlich gegen Apartheid sei (Verbündete der Apartheid sind quasi ausgestorben), der Protest ruhig zur Kenntnis genommen und im übrigen dieses Shell-interne Flugblatt keineswegs im Shop ausgelegt werden sollte - von wegen auch noch Werbung für den Boykott. Wir werden hier eine öffentliche Auseinandersetzung mit Shell weiter führen müssen.
Perspektiven
Anschließend einige Perspektiven im Telegrammstil: