Stoppt die Verbündeten der Apartheid!

von Thomas Sartingen

Christliche Organisationen rufen zur "Südafrika-Aktions-Dekade" vom 8. - 18. Juni 89 auf

Unter dem Motto "Stoppt die Verbündeten der Apartheid" rufen zahlreiche christliche Organisationen für die Zeit vom 8. bis 18. Juni zu einer bundesweiten "Südafrika-Aktions-Dekade" auf. Als gemeinsame Überzeugung der Träger der Solidaritätsdekade - u. a. der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen, die Projektgruppe "Frauen für Südafrika" der evangelischen Frauenarbeit, die Anti-Apartheidbewegung (AAB), die Initiative Kirche von unten (IKvu), die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej), der Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) – wird auch in Anlehnung an das Forum der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in dem gemeinsamen Aufruf formuliert: "Der Skandal, daß Christen von Christen unterdrückt, ja gefoltert werden, beschädigt den Leib Christi in Südafrika und bei uns. Soll der Satz "denn Apartheid ist Sünde" keine Phrase bleiben, so ist er in ethisch-politisches Verhalten umzusetzen ... Wer nicht schuldig werden will an der Eskalation von Unterdrückung und Auflehnung, muß hier alle zur Verfügung stehenden gewaltfreien (gewiß nicht schmerzlosen) Mittel anwenden, um die Herrschenden zu bewegen, Apartheid zu beseitigen und den Weg zu einer demokratischen Entwicklung freizugeben."
Als Hauptanliegen der Dekade wird von den Trägem genannt: "Wir wollen die bundesdeutsche und internationale Unterstützung des Apartheidssystems bloßlegen und dagegen angehen." Im Mittelpunkt der Aktionsdekade stehen drei Bereiche: die "Finanzierung der Apartheid durch die bundesdeutschen Großbanken Dresdner-, Deutsche und Commerz-Bank", die "Ölversorgung des Apartheidsstaates", - u. a. durch den niederländisch-britischen Ölkonzern Shell, sowie die Politik der Bundesregierung und der Europäischen Gemeinschaft, die nach Ansicht der Träger "bisher durch halbherzige Maßnahmen jeden wirksamen Druck zur Beseitigung des Apartheidssystems" vermieden haben.
Beginnend mit dem 23. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin, sollen im genannten Zeitraum in möglichst vielen evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, Verbänden, Organisationen und Gruppen Mahnwachen, Boykottaktionen, öffentliche Veranstaltungen und andere Aktionen stattfinden, um so die Solidarität mit den unterdrückten Menschen in Südafrika zu bekunden.

Plakate, Broschüren und Postkarten zur Vorbereitung der Südafrika-Aktions-Dekade sind ab Anfang April bei den Trägern erhältlich.
(Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Vertriebsstelle, Carl-Mosterts¬Platz 1, 4000 Düsseldorf 30; Tel 0211- 4693-0).
 

Ausgabe

Rubrik

Initiativen
Thomas Sartingen ist kommis.stellvertreter Bundesvorsitzender des BDKJ.