Scharping:

US-Atomwaffen bleiben in Büchel stationiert

von Paul Russmann
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In Deutschland sollen auch weiterhin US-amerikanische Atomsprengköpfe stationiert bleiben. Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping erklärte in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin", die Bundesregierung wolle sich auch zukünftig mit einem Tornado-Geschwader am Nuklearwaffen-Kontingent der Nato beteiligen. Der SPD-Politiker begründete dies mit der zunehmenden Bedrohung durch unberechenbare Staaten mit Atomwaffen. "Ich wüsste nicht, was sich daran ändern sollte", sagte Scharping.

Auf die Abschreckungsstrategie der Nato könne nicht verzichtet werden, selbst wenn die Einsatzwahrscheinlichkeit in weite Ferne gerückt sei. "Wir leben in einer Umwelt, in der es eine Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen leider gibt", sagte der SPD-Politiker. "Die Zahl der Atomwaffen auf der Erde ist gestiegen."

Als einziger Stationierungsort für die unter us-amerikanischer Kontrolle stehenden B-61-Atombomben sei weiterhin das Jagdbombergeschwader 33 in Büchel vorgesehen.

Im Koalitionsvertrag von 1998 heißt es dagegen:

"Die neue Bundesregierung unterstützt Bemühungen zur Schaffung atomwaffenfreier Zonen. Sie hält an dem Ziel der vollständigen Abschaffung aller Massenvernichtungswaffen fest." Doch die Worte von Rudolf Scharping sprechen eine andere Sprache. So bleibt es Aufgabe der Friedensbewegung mit gewaltfreien Aktionen den Aussagen der Regierungserklärung den nötigen Nachdruck zu verschaffen. Zum Beispiel am 30. September 2001 mit der zivilen Inspektion des Atomwaffenlagers Büchel.
 

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