Friedensempfang der Bürgerinitiative OFFENeHEIDe und der Arbeitsstelle Eine Welt der Kirchenprovinz Sachsen

Antikriegstag für die OFFENe HEIDe

von Johannes Lewek
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Die Idee dazu entstand auf dem Jahrestreffen der Bürgerinitiative OFFENeHEIDe im Januar:

Am 1.September.2000, gibt die Bürgerinitiative gemeinsam mit der Arbeitsstelle Eine Welt der Kirchenprovinz Sachsen einen Empfang, den Friedensempfang aus Anlass des Antikriegstages.

Zwei Absichten sollten mit dieser Veranstaltung deutlich werden - Besinnung und Begegnung. Besinnung im Blick auf den Anlass des Antikriegstages, das Gedenken an die Opfer der alten und neuen Kriege und der deutliche Appell:

Jeder Krieg ist einer zuviel. Begegnung von Menschen denen die nach wie vor gegenwärtige Kriegsgewalt, die Aufrüstung und alle Kriegsübungen keine Ruhe lassen und denen die Ziele der Bürgerinitiative für eine zivile Nutzung der Colbiz-Letzlinger Heide nicht egal sind.

So fanden sich am Abend des 1.9.00 im Eine-Welt Haus, Magdeburg Bürgermeister und Vertreter von Kommunen aus der Colbiz-Letzlinger Heide, Parteivorsitzende, Abgeordnete und die Polizeipräsidentin des Landes Sachsen-Anhalt, Pfarrer und Gemeindemitglieder aus Magdeburg und dem Kirchenkreis Stendal zum Friedensempfang ein.

Die Veranstalter hatten einen Redner und eine Rednerin um einen Beitrag gebeten: Den Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack und die Vizepräsidentin des Landtages, Roswitha Stolfa.

Frau Stolfa stellte den Anlass des Tages und seine Traditionen in den Mittelpunkt ihrer Rede und ging ausführlich auf die Bedrohung alles menschlichen Miteinanders im kleinen wie im Weltzusammenhang durch Krieg und Gewalt ein.

Bischof Axel Noack begann bei der Angst. Sie sei ein wesentlicher Grund dafür gewesen, dass bis 1990 Tausende von Menschen in der Friedensbewegung beieinander gewesen wären. Heute sei es nur noch eine Handvoll von Menschen, was belege, dass die Angst schließlich ein schlechter Ratgeber sei. Wichtiger als die großen Zahlen sei für die Friedensbewegung heute das Tun aus Überzeugung. Er kritisierte die Informationspolitik während des Krieges, die versucht habe den Krieg als einen "sauberen" Krieg darzustellen. Verharmlosende Begriffe wie "Kollateralschäden" wären zur Verschleierung genutzt worden. "Was wäre gewesen, wenn auch nur ein einziger deutscher Soldat ums Leben gekommen wäre ?" fragte Noack. Heute sei es nötig, dass zur ethischen Beurteilung eines militärischen Einsatzes auch hinterher kritisch und öffentlich danach gefragt werden müsse, ob denn die gesteckten Ziele wirklich erreicht worden seien. Dies sei bis heute nicht erfolgt.
Die vielen anregenden Sätze, die während des Empfangs gesprochen wurden, waren eingebettet in verschiedene dem Anlass entsprechende musikalischen Darbietungen. So improvisierte der Saxofonist Warnfried Altmann eindrucksvoll über den vorher interpretierten "Klassiker" " von Wolf Biermann "Du lass dich nicht verhärten".

Am Anfang des Empfangs las der Schauspieler Wolf-Dieter Maus die beklemmende Erzählung "Die Kegelbahn" von Wolfgang Borchert. Statt mit Beifall, wie nach den anderen Beiträgen, reagierten die Gäste hier mit Schweigen. "Die Kinderhymne (Brecht/Eisler) schloss sich an.

Am Ende wurde mit klarem Wasser angestoßen, Wasser, dass direkt aus dem Trinkwasserschutzgebiet in der Colbiz-Letzlinger Heide nach Magdeburg gepumpt wird.

Im Zentrum dieses Trinkwasserschutzgebietes befindet sich das Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr.

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Johannes Lewek leitet die Arbeitsstelle Eine Welt der Kirchenprovinz Sachsen.