"Da schau her"

Ausstellung über Aktionskunst und ungewöhnliche Protestformen

von Birgit Meier
Initiativen
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( c ) Netzwerk Friedenskooperative

Der bundesweite Verein "Kunst für Frieden e.V." und das Friedensmuseum Nürnberg planen für Frühsommer 2017 gemeinsam eine neue Wanderausstellung "Da schau her".

Es sollen einerseits ungewöhnliche Protestformen gezeigt werden, von Kletteraktionen gegen Atomtransporte bis zur "Clandestine Insurgent Rebel Clown Army". Die Fotos und Videos solch plakativen Protests treten in Dialog mit Aktionskunst-Werken anerkannter KünstlerInnen. Was ist Kunst, was "nur" kreativer Protest? Oder ist die Frage schon falsch gestellt?

Die Wanderausstellung verortet sich im Raum zwischen Kunst und Politik, zeigt die Eingriffe der Kunst in die politische Sphäre. AdressatInnen der Ausstellung sind weniger die klassischen Polit-AktivistInnen, sondern Menschen, die an ungewöhnlicher Kreativität – mit und ohne Kunstanspruch - interessiert sind. Es geht um den erstaunten Blick, der Nachdenken auslöst. Enzyklopädische Vollständigkeit wird nicht angestrebt, doch Transnationalität ist selbstverständlich.

Thematische Schwerpunktsetzung und inhaltliche Abgrenzung
Welche Aktionen finden Aufnahme in der Ausstellung? Im Einzelnen befindet darüber natürlich die Projektgruppe. Folgende Grundsätze gelten:

Aktionskunst und kreative Protestformen ohne Kunstanspruch sind durchaus unterschiedlich. Ziel der Ausstellung ist es nicht, eine Definition dafür zu liefern. Beide Ausdrucksformen sagen "da schau her" – und nicht: "lies einen Text, dann weißt Du, worum es geht". Die Probleme sind ja vielfach bekannt – kreativer Protest/ Kunst legt den Finger in die Wunde, zwingt zum Nachdenken, zum Hinschauen.

Die Protestformen, die dargestellt werden sollen, kommen aus der globalisierungskritischen, der Anti-AKW- und der Friedensbewegung. Es geht um Bewegungen, nicht um kreativen privaten Protest.

"Reines" Straßentheater oder bloßes Mitführen lustiger Gegenstände ist nicht gemeint.

Bei der Aufnahme von Aktionskunst ist der öffentliche und öffentlich verstehbare Appell entscheidend.

Enzyklopädische Vollständigkeit wird nicht angestrebt. Hingegen wäre zu wünschen, internationale Aspekte und unterschiedliche Organisationsformen darzustellen.

Äußere Gestalt der Ausstellung
Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und setzt sich zusammen aus "Roll-ups", auf denen Fotos der einzelnen Aktionen abgebildet und erläutert sind. Dazu kommen 3 Tablets für die Videos von Aktionen. Die Videos werden auch zum Streamen zur Verfügung gestellt (z.B. auf dem YouTube-Kanal des Friedensmuseums). Ein oder mehrere Kunstinstallationen innerhalb der Ausstellung sind ebenfalls geplant. Auf einer eigenen Facebook-Seite facebook.com/DaSchau/ soll die Ausstellung, schon während sie heranreift, interaktiv dokumentiert werden.

Projektgruppe
Die Projektgruppe ist bundesweit verstreut und ist nach wie vor offen für Leute, die gerne bei diesem spannenden Thema mitmachen. Es fallen keine Reisezeiten an, dem Austausch dienen Telefonkonferenzen und Cloudspeicher. Bei Interesse bitte melden bei: friedensmuseum [at] online [dot] de; 0176-50103588. 

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