Andreas Buros Wirkungskreise

Eine lange Geschichte

von Heinz Wagner

Andreas Buro und der Zivile Friedensdienst, das ist eine lange solidarisch-kritische und konstruktive Geschichte. Sehr früh brachte sich Andreas in das konkrete Nachdenken über einen Zivilen Friedensdienst ein. Bereits im November 1994 war er einer der Hauptreferenten jener Akademietagung in Mülheim, auf der das Forum Ziviler Friedensdienst als Diskussionsforum gegründet wurde. Bei den vorausgehenden Beratungen kam von ihm der entscheidende Vorschlag, das „Kind“ nicht ‚Initiative‘, sondern ‚Forum‘ Ziviler Friedensdienst zu nennen, um den diskursiv-einladenden Charakter herauszustellen. Im März 1995 in Frankfurt/Oder sagte er auf einer internationalen Konferenz der Helsinki Citizens‘ Assembly zum Thema Ziviler Friedensdienst – europaweit: „Ich sehe in der Ausbildung eines zivilen Friedensdienstes einen wichtigen Ansatzpunkt, um die Durchsetzung ziviler Konfliktbearbeitung voranzutreiben.“ Damit sei eine Weichenstellung zu einer Politik Ziviler Konfliktbearbeitung verbunden, die in ihrer Entfaltung mit einer ‚ausschleichenden Demilitarisierung‘ zu verbinden sei. Immer wieder brachte er sich, auch vermittelnd, in die Konflikte und Auseinandersetzungen um die praktische Ausgestaltung dieser Vision ein. Andreas, so würdigt ihn Hanne-Margret Birckenbach in ihrer Laudatio zum Göttinger Friedenspreis, ermutigt jede und jeden, „Schritt für Schritt und fallbezogen das Konzept der Zivilen Konfliktbearbeitung zu denken, zu erproben und durchzusetzen, um dem Krieg eine seiner Grundlagen zu entziehen – nämlich den Glauben, es gäbe keine Alternative“.

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