Aldermaston

Hunderte blockierten die britische Atomwaffenfabrik

von Redaktion FriedensForum

Bis zu 800 AtomwaffengegnerInnen aus Großbritannien und einer Reihe anderer Länder kamen am 16. Februar zu einer Blockade der Atomwaffenfabrik in Aldermaston in Berkshire (England) zusammen. Es hat 26 Festnahmen unter dem Verdacht „kriminellen Eindringens“ (für das Betreten der Anlage) und Behinderung des Straßenverkehrs gegeben.

War Resisters’ International koordinierte die Teilnahme von AktivistInnen aus verschiedenen europäischen Ländern, einschließlich Belgien, Finnland, Schweden, Spanien und Deutschland.

Die BlockiererInnen saßen oder standen vor den Toren oder legten sich hin, schlossen ihre Arme durch Rohre und mit Schlössern zusammen oder klebten ihre Hände mit Sekundenkleber aneinander. Die Polizei musste spezielle Teams zum Aufschneiden einsetzen, um viele der Protestierer zu befreien. Die meisten BlockiererInnen wurden ohne Festnahme geräumt, obwohl viele von ihnen stundenlang vor den Toren ausgeharrt hatten.

Brian Larkin, ein Trident-Pflugschar-Aktivist, der aus Schottland angereist war, sagte: „Dies ist die größte Blockade in Aldermaston seit Jahren. Sie kommt zu einer Zeit, in der selbst große politische Parteien die Logik des Ausgebens von bis zu 97 Milliarden Pfund für nutzlose Waffen in Frage stellen. Dies zeigt die Breite und Tiefe der entschlossenen Ablehnung der Zivilgesellschaft gegen Trident und deren geplante Ersetzung. Obwohl die Regierung diese Ersetzung scheinbar nun bis nach den nächsten allgemeinen Wahlen aufgeschoben hat, ist der weitergehende Bau von Einrichtungen in Aldermaston für die Gestaltung, Entwicklung und Herstellung von neuen Atomsprengköpfen illegal und unmoralisch und wird nur zu weiteren Proliferation von Atomwaffen führen.“

Angie Zelter, Mitbegründerin der gleichen Initiative, die aus Wales gekommen war, fügte hinzu: „Im Mai werden sich die Weltregierungen treffen, um den Nichtverbreitungsvertrag zu überprüfen, aber dieses Programm der Modernisierung britischer Atomwaffen verletzt diesen Vertrag und könnte zu einem katastrophalen Versagen der Überprüfungskonferenz führen. Vor über vierzig Jahren, als Großbritannien den Vertrag unterzeichnete, versprach es, multilaterale atomare Abrüstung gegen das Versprechen von Staaten ohne Atomwaffen einzutauschen, diese nicht zu erwerben. Wenn die Regierung die Proliferation von Atomwaffen stoppen will, dann sollte sie zuallererst ihre eigenen Atomwaffen abschaffen. Wir rufen Großbritannien auf, seine Verpflichtung, nukleare Abrüstung zu erreichen, einzuhalten. Das heißt, die Trident nicht länger auf Patrouillenfahrt zu senden, alle Arbeiten und Vorbereitungen für eine neue Generation von Atomwaffen zu beenden und Aldermaston nur für Abrüstung und Verifikation zu nutzen.“

Sarah Lasenby aus Oxford fügte hinzu: „Es ist die Zeit gekommen, dass Großbritannien seine Atomwaffen abrüsten muss. Anstatt eine neue Generation zu bauen, sollte die Regierung zu der NPT-Überprüfungskonferenz in New York gehen und sich dort zu Verhandlungen mit dem Ziel verpflichten, weltweit Atomwaffen abzuschaffen.“

Der Text wurde der Website der WRI entnommen (www.wri-irg.org). Übersetzung: Redaktion.

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