IALANA und Vereinigung Deutscher Wissenschaftler

Whistleblower-Preis 2017

von IALANA - Juristen und Juristinnen gegen atomare biologische und chemische Waffen Für gewaltfreie Friedensgestaltung

Menschen die aufdecken, Zivilcourage haben  und „Alarm schlagen“, bezeichnet man als Whistleblower. Sie folgen ihrem Gewissen – auch dann, wenn es unbequem für sie werden kann. Sie gehen häufig ein hohes Risiko ein, setzen ihren Ruf und ihre Existenz aufs Spiel. Oft werden sie von jenen unter Druck gesetzt, die unbequeme Wahrheiten vertuschen wollen.

Menschen, die „Alarm schlagen“, werden von der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und der IALANA Deutschland mit dem Whistleblower Preis ausgezeichnet. Der Whistleblower Preis soll helfen, eine möglichst breite gesellschaftliche Diskussion über die Relevanz und Wichtigkeit von Whistleblowern anzustoßen und zu befördern. Ihre Kenntnisse als Insider oder ExpertInnen und ihre uneigennützige Bereitschaft, „Alarm zu schlagen“, stellen häufig die einzige Möglichkeit dar, grobe Missstände und Fehlentwicklungen aufzudecken und noch zu korrigieren. Deshalb müssen Whistleblower besser geschützt werden.
Der Whistleblower-Preis soll eine Form des Zuspruchs, der Anerkennung, der Ermutigung und der Solidarität zum Ausdruck bringen. Er soll eine ganz besondere Wertschätzung für ein Verhalten ausdrücken, das primär von gemeinnützigen Motiven, von Gemeinsinn geprägt ist und das in einer für unser Zusammenleben und Überleben bedeutsamen Frage ein großes Maß an Zivilcourage unter Inkaufnahme erheblicher Nachteile und Gefahren offenbart.
Der Whistleblower Preis wird seit 1999 zweijährlich vergeben, 2017 zum 10. Mal. Er ging dieses Jahr an drei Personen:
Zum einen an den Dipl.-Volkswirt Martin Porwoll und die Pharm.-Techn. Assistentin Maria-Elisabeth Klein (beide Bottrop) für ihre im Herbst 2016 erfolgten Verdachts-Enthüllungen über die in der „Alten Apotheke“ in Bottrop (NRW) offenbar jahrelang praktizierte illegale Panscherei mit Anti-Krebsmitteln (Zytostatika) und über die dadurch bewirkte Schädigung mehrerer Tausend schwer- und todkranker KrebspatientInnen in fünf oder sechs Bundesländern.
Der dritte Preisträger ist der ehemalige Chefredakteur der türkischen Zeitung „Cumhüriyet“, Dr. Can Dündar, für seine Ende Mai 2015 und danach unter schwierigsten Repressionsbedingungen in der Türkei erfolgten Enthüllungen über ein illegales sog. Staatsgeheimnis des autoritären Erdogan-Regimes; Gegenstand war die Anfang 2014 unter Verstoß gegen geltendes Völkerrecht unternommene Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung nach Syrien an terroristische Dschihadisten durch den Geheimdienst MIT des NATO-Mitgliedsstaates Türkei. Dündar hält sich z.Zt. im Exil in Berlin auf.

Mehr Informationen zum Whistleblower Preis und zu den diesjährigen PreisträgerInnen auf: http://www.ialana.de/arbeitsfelder/whistleblowing/whistleblower-preis/wh....

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