Informationen für die anstehenden Widerstandsaktionen im Frühjahr 1998

von BI "Kein Atommüll in Ahaus"
Initiativen
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Das Wichtigste zuerst: Wann kommt der Castor?

In den letzten Tagen und Wochen haben sich die Informationen verdichtet, daß er in der 4. Märzwoche, also am bzw. ab Montag den 23.3. rollen soll (Manche sprechen vom Mittwoch, den 25. März). Ab Freitag den 20.3. werden massive Polizeikräfte in Ahaus einmarschieren, um rechtzeitig präsent zu sein. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Münster sollen rund 20.000 PolizistInnen zum Einsatz kommen.

Unsere Planungen für den Widerstand:

Wenn es bei diesem zeitlichen Szenario bleibt, wird am Samstag dem 21.3. die von der Bundeskonferenz der Anti-AKW-Bewegung beschlossene Auftaktdemonstration in Münster stattfinden. Im Anschluß daran kann und soll es dann nach Ahaus gehen, wo die Camps bezogen werden, die für auswärtige TeilnehmerInnen am Widerstand eingerichtet werden. Nach gegenwärtigem Stand sind dies 8 Camps, die auf der bei der BI erhältlichen Karte verzeichnet sind. Ihr habt Zugang zu allen Camps, genauso wie andere auch. Gut wäre es allerdings, wenn Ihr jeweils mit Eurer Bezugsgruppe (sofern Ihr eine habt) gemeinsam dasselbe Camp bezieht. Die einzelnen Camps sollen von verschiedenen Initiativen betreut werden.

Campregeln:

Die Organisatoren haben sich im Vorfeld auf einige verbindliche Campregeln geeinigt, um deren Einhaltung gebeten wird.

- Entscheidungsstrukturen: Es wird kein Vorrecht oder hierarchische Strukturen geben. Entscheidungen sollen entweder im Plenum oder im DeligiertInnenrat getroffen werden. Beides steht jedem Menschen offen. Beteiligt Euch.

- Campstrukturen: In allen Camps soll es die notwendigen Strukturen geben, wie Frauenbereiche, Infozelt, Campkoordination, Volxküchen, sanitäre Einrichtungen, Telefone usw. Trotzdem ist es wichtig, daß Ihr nicht unvorbereitet kommt. Bringt also Zelte, Schlafsäcke usw. mit. Denkt daran, daß die von uns vorbereitete Infrastruktur durch Polizeieinsatz zerschlagen werden kann. Dann ist es wichtig, daß Ihr weitgehend autark seid.

- Hunde: Laßt, wenn es irgendwie geht, Eure Hunde zu Hause. Auf den Camps müssen sie ohnehin an der Leine gehalten werden.

- Verhaltensregeln: Zu Eurem eigenen Schutz sollen auf den Camps kein Alkohol oder andere Drogen konsumiert werden. Ebenso gilt, daß derjenige, der sich durch sexistisches Verhalten hervortut, aus dem Camp verwiesen wird.

Es gibt allerdings zur Zeit eine große Unsicherheit: Die Polizei plant, einen Gürtel von vermutlich 500 m beiderseits des BZA-Gleises zwischen Bahnhof Ahaus und BZA abzusperren. In dem Fall könnten die Camps 2 und 3 nicht bezogen werden, auch das BI-Camp ist in Gefahr. Hier können sich also noch kurzfristig Änderungen ergeben. Auf alle Fälle werden wir solche Sperrmaßnahmen rechtlich überprüfen lassen.

Privatquartiere:

Leider können wir nur sehr wenige private Quartiere zur Verfügung stellen. Dieses Angebot richtet sich daher vornehmlich an Menschen, die aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht campen können oder wollen. Meldet Euch in diesem Fall möglichst bald im BI-Büro an. Für Kinder wird es auf jeden Fall ein eigenes Camp mit Betreuung geben.

Zum Vorgehen am Tag X:

Am Tag X wird es Demonstrationen und Behinderungsaktionen an (hoffentlich) vielen Stellen zwischen Neckarwestheim und Ahaus geben. Ca. 2000 Menschen haben öffentlich angekündigt, daß sie das BZA-Gleis in der Nähe des Ahauser Bahnhofs besetzen wollen (vgl. Aufruf "x-tausendmal quer", "Wir stellen uns quer", Wir legen uns quer). Wir als BI unterstützen diese Aufrufe. Die Polizei wird wahrscheinlich mit massivem Aufgebot zu verhindern suchen, daß wir dieses Gleis überhaupt betreten können. Es stellt sich in diesem Fall die Frage nach Alternativen. Eine mögliche wäre, die TeilnehmerInnen der Aktion entlang des ca. 4 km langen BZA-Gleises zu verteilen und zu versuchen, doch irgendwo dazwischen zu kommen. Eine andere wäre, irgendwo auf das Hauptgleis der DB zu gelangen, was allerdings nur in Ahaus selbst möglich wäre, eventuell an einem Bahnübergang. Allerdings muß hier mit massiver Präsenz des Bundesgrenzschutzes gerechnet werden, der für den Schutz des Schienenweges zwischen Neckarwestheim und Bahnhof Ahaus zuständig ist. Zur Zeit neigen wir dazu, trotz alledem unsere ursprüngliche Absicht demonstrativ weiter zu verfolgen. Eine endgültige Entscheidung, was zu tun ist, können wir aber erst an Ort und Stelle treffen, wenn wir sehen, wie sich die Polizei tatsächlich verhält. Und diese Entscheidung treffen wir dann natürlich mit Euch allen gemeinsam!

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BI "Kein Atommüll in Ahaus", Bahnhofstr. 51, 48683 Ahaus, Infoline: 02561/961799, Tel.: 02561/961791, Fax: 02561/961792