Den Atomausstieg umsetzen

Mahnwachen am Fukushima-Jahrestag in Gronau und Lingen

von Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
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Am Wochenende vom 11.-13. März wurde in Gronau und Lingen mit Mahnwachen an den elften Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima (11. März 2011, Japan) erinnert. Gleichzeitig wurde gegen jegliche Nutzung der Atomenergie demonstriert.

Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau betont in einer Pressemitteilung, dass die Katastrophe in Fukushima und ihre anhaltenden Folgen nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Aktuell betont der AKU zudem, dass die erschreckende Situation beim ukrainischen AKW Tschernobyl deutlich macht, dass jegliche Nutzung der Atomenergie unverantwortlich ist. Das AKW Tschernobyl liegt im Kriegsgebiet und stellt nach wie vor eine große Gefahr für die Bevölkerung und für die Umwelt dar.
In Gronau wurde mit der Aktion auch besonders der Forderung nach sofortiger Stilllegung der Gronauer Urananreicherungsanlage (UAA) Nachdruck verliehen. In Lingen richtete sich der Protest zudem gegen das dortige Atomkraftwerk Lingen 2 und gegen die Brennelementefabrik in Lingen, in der Brennstäbe für Atomkraftwerke in zahlreichen Ländern hergestellt werden. Die Anti-Atomkraft-Bewegung kritisiert scharf, dass es für die beiden Atomfabriken in Gronau und Lingen bisher keine Laufzeitbegrenzung gibt. Das AKW Lingen 2 soll Ende des Jahres vom Netz gehen.

Die Bürgerinitiativen in Gronau und Lingen kritisieren, dass elf Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima in Gronau und Lingen immer noch Uran für den Einsatz in Atomkraftwerken vorbereitet wird. Damit wird der beschlossene Atomausstieg der Bundesregierung unterlaufen. Die örtlichen Bürgerinitiativen fordern gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, mit dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), mit der Ärzteorganisation IPPNW und mit weiteren Organisationen, dass mit der Urananreicherung in Gronau und mit der  Brennelementeproduktion in Lingen endlich Schluss sein muss.

Die NRW-Landesregierung bzw. die Landesregierung in Hannover können und müssen die bisher unbefristete Betriebsgenehmigungen aufheben und die  mit dem Anlagenbetrieb in Gronau und Lingen verbundenen Urantransporte unterbinden. „Die Länder NRW und Niedersachsen können nicht Atomkraftwerke in Belgien, in Japan oder anderswo abschalten, aber sie kann die dafür nötigen Nuklearbrennstoff-Lieferungen aus Gronau und Lingen stoppen“, betont Udo Buchholz vom AKU Gronau.  
Die Proteste der Anti-Atomkraft-Bewegung im Ems- und Münsterland richten sich auch gegen jegliche Diskussion über AKW-Laufzeitverlängerungen und gegen die niederländische Urananreicherungsanlage in Almelo, die ebenso wie die Anlage in Gronau vom Urenco-Konzern betrieben wird. In beiden Anlagen haben sich bereits Störfälle ereignet und in ihnen wird in großen Mengen Atommüll produziert, für den es weit und breit kein sicheres Endlager gibt, weder in den Niederlanden, noch in der Bundesrepublik.

Der AKU Gronau weist angesichts der schrecklichen Kriegshandlungen in der Ukraine, die dort die breite Bevölkerung und auch ukrainische Atomanlagen betreffen, darauf hin, dass weder die zivile noch die militärische Nutzung der Atomenergie zu akzeptieren ist.

Ausführliche Informationen über die Folgen der Atomkatastrophe vor elf  Jahren in Fukushima sowie über den Krieg in der Ukraine findet man auf  der Internetseite der Ärzteorganisation IPPNW unter https://www.ippnw.de
Weitere Informationen: https://bbu-online.de, https://atomstadt-lingen.de, https://sofa-ms.de, https://www.laka.org

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