Ziviler Friedensdienst: Zwischen Hoffen und Zagen

von Christine Schweitzer
Krisen und Kriege
Krisen und Kriege

Am Anfang klang es wie eine der wenigen guten Nachrichten aus der neuen Bundesregierung: Das Entwicklungsministerium (BMZ) stellt in diesem Jahr 5 Mio DM für den Zivilen Friedensdienst zur Verfügung. Doch dann begannen die Probleme (das Friedensforum hat darüber berichtet): Die Mittel des BMZ sollten nur den anerkannten Entwicklungsdiensten (von denen es sechs gibt) zu Gute kommen. Nach intensiven Gesprächen mit dem Ministerium ist der Stand weiterhin, dass alle anderen Projekte und Friedensdienste - wie diejenigen, die im Forum Ziviler Friedensdienst oder in der evangelischen Aktionsgemeinschaft Dienste für den Frieden zusammengeschlossen sind - eigentlich nicht antragsberechtigt sind. Eigentlich, denn das Forum Ziviler Friedensdienst wurde dennoch aufgefordert, einen eigenen Antrag einzureichen, was es getan und ein Süd-Balkan-Projekt mit Friedensteams in mehreren Ländern formuliert hat. Jetzt heisst es abwarten, ob das BMZ über seinen eigenen Schatten springt und die Arbeit derjenigen, die den Zivilen Friedensdienst "erfunden" und entwickelt haben, fördert oder ob das Fazit am Ende heissen wird, dass auch hier die Hoffnung auf die rot-grüne Regierung getrogen hat.

Eine gute Nachricht gibt es in jedem Falle: Die viermonatige Ausbildung in ziviler Konfliktbearbeitung, die vom Land Nordrhein-Westfalen jetzt zusammen mit dem BMZ gefördert wird, wird es auch im Jahr 2000 geben. InteressentInnen wenden sich an: Modellvorhaben Ausbildung, An der Linde 23, 50668 Köln, Tel.: 0221/1391816, Fax: 0221/1391817, forumzfd [at] t-online [dot] de, http://www.friedensdienst.de/konfliktbearbeitung
 

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Krisen und Kriege
Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.