Aktiver Einsatz für den Frieden

von Redaktion FriedensForum

20 junge Leute aus sieben Ländern arbeiten in einer Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und· Friedensarbeit in Sievershausen und helfen bei der Errichtung einer Künstlerwerkstatt. Im Rahmen des Internationalen Pädagogen-Friedenskongresses in Bonn führt eine Gruppe organisatorische und technische Vorbereitungsarbeiten durch und nimmt an dem Kongreß teil. In Ramelsloh bei Hamburg unterstützen sie die lokale Friedensinitiative, indem sie Interviews durch-führen und eine Ausstellung vorbereiten.

Drei Beispiele für internationale Workcamps aus dem Bereich Frieden; die der SCI (Service Civil International) jährlich im Bundesgebiet anbietet. Damit steht die Freiwilligenorganisation in einer langen Tradition.

1920 von dem Schweizer Pierre Ceresole gegründet, gibt es heute SCI-Zweige in über 20 Ländern und in fünf Kontinenten. Damals 'arbeiteten Freiwillige aus Ländern, die vorher gegeneinander Krieg geführt hatten, an Wiederaufbau zerstörter Dörfer. Sie wollten damit die Möglichkeit interna-tionaler friedlicher Zusammenarbeit unter Beweis stellen. Auch heute ist die Verständigung zwischen den Völkern ein grundlegendes Ziel. Internationale. Workcamps finden nicht nur im Bereich Frieden statt, sondern auch in anderen gesellschaftlich wichtigen Sektoren, wie z.B. im Umweltschutz, alter und neuer Faschismus, Ausländerfeindlichkeit, Solidarität mit den Ländern der sog. Dritten Welt, soziale Probleme und Frauenfragen. Neben dem praktischen Arbeitseinsatz haben die, meisten Camps einen "Study-Teil", in dem sich die Teilnehmerlnnen mit den Hinter-gründen des Projektes, bei dem sie arbeiten, auseinandersetzen.

Wer sich für ein SCI-Workcamp anmeldet ( Mindesalter für Camps in der BRD ist 16 Jahre), darf keinen Faulenzerurlaub erwarten, dafür neue Freundschaften und das Gefühl, zusammen mit anderen etwas Sinnvolles getan zu haben.

Versöhnung mit der Sowjetunion
Der deutsche Zweig des Service Cicil International wird in diesem Jahr den inhaltlichen Dialog mit der Jugend der UdSSR über Fragen der Abrüstung, Umweltschutz und Entwicklungspolitik verstärkt fortsetzen und den Freiwilligenaustausch erheblich ausbauen . Mit seinen drei Partner in der So-wjetunion neben dem Komitee der Jugendorganisationen (KMO) auch die Jugendökologiebewegung (MED) sowie die Allunion der Freiwilligenbewegung (CCO) hat sich der SCI geeinigt, drei Themen in Mittelpunkt aller Jugendbegegnungen zu stellen:

  • die Suche nach Alternativen zur gegenwärtigen Politik der nuklearen Abschreckung und den Abbau von Feindbildern.
  • Abrüstung für Entwicklung; Zusammenarbeit anstatt Konkurrenz in der Entwicklungspolitik; Umstellung der Rüstungsindustrie auf zivile Produktionsbasis.
  • Neue Wege in der Umwelt- und ökologiepolitik; Abwehr der drohenden Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Für 1989 wird u.a. angestrebt:

  • Austausch in insgesamt rund 400 deutschen und sowjetischen Freiwilligen für Workcamps in 1989
  • gemeinsamer Aufbau einer Jugendbildungsstätte in der Ukraine, die von deutschen und sowjetischen Gruppen benutzt werden soll den Austausch von Kulturgruppen, Kulturschaffenden, Rockgruppen etc. (in welche - Kategorie fallen denn die Rockgruppen, wenn nicht in den Bereich der Kulturschaffenden wie o.g.?; d. Schreiberin) Ausstellungen über Alltagsleben im jeweiligen Land
  • Herausgabe einer gemeinsamen Broschüre über den Beitrag der Freiwilligenarbeit zum Frieden

Ob der SCI in der Lage ist, alle o.g. Vorschläge praktisch umzusetzen, hängt zum größten Teil davon ab, inwieweit es möglich sein wird, die notwendigen finanziellen Mittel dafür aufzutreiben.

Suche nach neuen Projektpartnern · Da der SCI an einer Weiterentwicklung und inhaltlichen Erweiterung seines Projektbereiches Frieden interessiert sind, möchte er alle Friedens" initiativen auf die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit ihm hinweisen. Darüber hinaus sucht er noch Pro-jektträger in der Bundesrepublik, die an Workcamps mit sowjetischen Jugendlichen interessiert sind. Alle, die mehr erfahren möchten, wenden sich bitte an das SCI-Büro, Blücherstrasse 14, 5300 Bonn 1, Tel: 0228/212286-87
 

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