Liebe Leserin, lieber Leser,
In der Schlussphase der Produktion dieses Heftes begann die Aufstellung der neuen US-Regierung unter Joe Biden, etwas zu spät, um in diesem Heft schon eine fundierte Einschätzung geben zu können. Richtig ist, dass manche neuen Köpfe für eine alte Politik der Obama-Regierung stehen, die stärker auf internationale Militäreinsätze ausgerichtet war. Das bietet sicherlich Anlass zur Sorge. Anderseits war diese Politik auch an ihre Grenzen gestoßen und hatte wie in Syrien und Libyen neue Probleme hervorgerufen. Obendrein stellt auch der Klimawandel die USA vor viele Probleme, und nach der chaotischen Amtszeit Trumps steht das Land innenpolitisch vor gewaltigen Herausforderungen. Wie auch immer – bis zum nächsten Heft wissen wir mehr und werden dazu schreiben.
Was wir nicht wussten, als wir vor einem Jahr das Schwerpunktthema Bundeswehr für dieses Heft aussuchten: Dass in den letzten Wochen und Monaten verstärkt militaristische Gedanken in wichtigen Medien Auftrieb bekommen haben und dass neue Einsatzfelder für die Bundeswehr gesucht werden, etwa mit einer Kriegsflotte im indo-pazifischen Raum. Noch vor kurzer Zeit wären solche Vorschläge als Spinnerei abgetan worden.
Coronabedingt bleibt es bei eingeschränkten Möglichkeiten für friedenspolitische Aktionen und Initiativen, aber es gibt keinen Stillstand. Manche Aktivitäten verlagern sich stärker in die digitale Welt. Und einen Riesenerfolg gibt es zu feiern: Mit der Ratifizierung des 50. Staates bis zum 24. Oktober wird der Atomwaffenverbotsvertrag am 22. Januar in Kraft treten. Da bleibt dann noch einiges zu tun, damit auch Deutschland diesen Vertrag unterzeichnet.

Für die Redaktion:
Otmar Steinbicker