Schwerpunkt: Transnationalismus und Frieden

Einleitung

von Christine SchweitzerRedaktion FriedensForum

Die Politik der „Entwicklungszusammenarbeit“ steht seit Jahrzehnten unter Kritik, weil sie letztlich in erster Linie Wirtschaftshilfe für die Länder bedeutet, die „Entwicklungshilfe“ leisten. Dies gilt auch für den Bereich der „Friedensförderung“, die gewöhnlich vor allem den Interessen der Mächtigen der Welt zu dienen sucht und Modelle westlich-liberaler-kapitalistischer Ordnungen den Ländern am Empfängerende der Hilfe aufzuzwingen sucht. Daniel Bendix und Aram Ziai fassen in einem einleitenden Beitrag die Kritik am Thema „Entwicklung“ zusammen.

Deshalb heißt der Schwerpunkt auch nicht „Entwicklung und Frieden“, sondern „Transnationalismus und Frieden“. Dabei interessierte uns besonders, welche Themenstellungen und Ansätze es jenseits der herrschenden „Entwicklungszusammenarbeit“ (EZ) gibt, Gewalt und Ausbeutung zu stoppen. So befasst sich Moses John aus dem Südsudan mit der Frage des „Peacebuilding“ aus afrikanischer Sicht und Anand Mazgoantar mit der ungehemmten Macht der rohstoffgewinnenden Unternehmen in Indien.

Daneben greifen wir in diesem Schwerpunkt aber auch die Frage auf, was in der „EZ-Community“ derzeit diskutiert wird – nämlich was die nicht erreichten Milleniumsziele als entwicklungspolitische Zielsetzungen ersetzen soll (Sonja Gringat) und beschäftigen uns mit den Forderungen der Weltfrauenkonferenzen (Heide Schütz) und mit dem Thema „Gender“ in der internationalen Konfliktbearbeitung (Elise Kopper). Und natürlich dürfen auch die Debatte um TTIP (Jutta Sundermann) und die Rohstoffpolitik Deutschlands (Michael Reckordt) nicht fehlen.

In dem letzten Beitrag zum Schwerpunkt geht es dann um verschiedene Formen der transnationalen Zusammenarbeit.

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Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.