Ostermärsche der Friedensbewegung vom 9. bis 13. April 2020

Frieden braucht Zukunft – Für Abrüstung und Gerechtigkeit zu Ostern auf die Straße!

von Philipp Ingenleuf

Auch dieses Jahr wird es bundesweit wieder mehr als hundert  Ostermarsch-Aktionen geben und tausende Menschen werden für Frieden, Abrüstung und eine gerechte Welt auf die Straße gehen. 2020 feiern die Ostermärsche dazu noch ein ganz besonderes Jubiläum, denn vor genau 60 Jahren fand in Deutschland der erste Ostermarsch statt.

 

Es ist wichtig, zu Ostern (und darüber hinaus) aktiv zu werden für Frieden: Atomwaffen und die ungebremste Klimakatastrophe sind existenzbedrohend für die Menschheit. Weltweit zerstören Militär und Krieg die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Für die Gestaltung einer friedlichen und nachhaltigen Zukunft braucht es dringend ein Umdenken. Genau dies fordern die alljährlichen Ostermärsche.

 

Themen der Ostermärsche 2020

Die Ostermärsche in den verschiedenen Städten setzen traditionsgemäß eigenständig Themenschwerpunkte, werden sie doch in lokaler und regionaler Verantwortung organisiert und durchgeführt. Daher wird es auch in diesem Jahr wieder eine große Themenvielfalt geben. Zu den meist genannten Themen werden voraussichtlich die Forderung nach Abrüstung, die Abschaffung der Atomwaffen sowie eine neue Entspannungspolitik mit Russland gehören. Aber auch die Forderung nach einem Stopp aller Rüstungsexporte, nach mehr Klimaschutz sowie einer gerechteren Gesellschaft werden in vielen Redebeiträgen genannt werden.

Viele Ostermärsche werden auch auf aktuelle Themen noch kurzfristig reagieren, sollte beispielsweise der Konflikt zwischen den USA und Iran erneut eskalieren (bei Redaktionsschluss, Ende Januar, zeichnete sich zum Glück eine leichte Entspannung ab).

 

Abrüsten!

Eine Hauptforderung der Ostermärsche wird auch in diesem Jahr heißen: abrüsten statt aufrüsten! Die Bundesregierung hält weiterhin an der NATO-Vorgabe fest, den Verteidigungshaushalt in den kommenden Jahren schrittweise auf 2% des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen. Betrug der Verteidigungshaushalt 2014 noch 32 Milliarden Euro, wird dieser 2020 auf über 44 Milliarden steigen. Sollte das 2%-Ziel in den kommenden Jahren tatsächlich erreicht werden, würde der Verteidigungshaushalt voraussichtlich rund 70 Milliarden Euro betragen. Unvorstellbar, wenn man bedenkt, in wie viele zivile Bereichen investiert werden muss und angeblich Geld fehlt. Statt Rüstung sollte das Geld umverteilt werden und in Bereiche wie Klimaschutz, Infrastruktur, Bildung oder Rente fließen.

Doch die zunehmenden Rüstungsausgaben Deutschlands passen zum weltweit traurigen Trend. Laut dem Friedensforschungsinstitut SIPRI sind 2018 rund 1.800 Milliarden Euro für Rüstung und Militär ausgegeben worden. Das ist ein neuer Höchststand und wurde zuletzt 1988 zur Zeiten des Kalten Krieges erreicht. Angesichts der globalen Probleme von Klimawandel, Hunger und Armut braucht es daher dringend ein Umdenken.

 

Geopolitische Rivalitäten beenden!

Die Staaten der Welt rüsten hemmungslos auf und betreiben einen weltweiten Kampf um Einfluss und Ressourcen. So tobt zwischen der NATO und Russland längst ein neuer Kalter Krieg. Das NATO-Manöver Defender 2020, geplant für April und Mai mit Zehntausenden von Soldat*innen an der Grenze zu Russland, wird die Spannungen zwischen NATO und Russland weiter verschärfen. Doch dies ist nur einer von vielen Konflikten.

Besonders die Region des Nahen und Mittleren Ostens verdeutlichte zu Jahresbeginn, dass Trumps Politik der vermeintlichen Stärke und unilateralen Entscheidungen nur allzu leichtfertig die Welt an den Rand eines großen Krieges gebracht hat. Es darf nicht weiter dabei zugesehen werden, wie ein multilaterales Abkommen nach dem anderen zu Bruch geht (siehe Pariser Klimaabkommen, INF-Vertrag oder JCPOA). Auch die Umkehr zum Völkerrecht ist dringend geboten, damit die Welt nicht noch weiter ins Chaos stürzt.

 

Netzwerk Friedenskooperative unterstützt die Ostermärsche

Das Netzwerk Friedenskooperative unterstützt die Ostermärsche bei der Mobilisierung und bietet einen umfangreichen Informationsservice an. Neben Materialien wird es auch dieses Jahr eine Zeitungsanzeige geben sowie umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere in den Sozialen Medien, damit viele Menschen erreicht und für die Osteraktionen in den verschiedenen Städten mobilisiert werden können.

Wer wissen möchte, wo und wann in ihrer oder seiner Nähe ein Ostermarsch stattfindet, kann dies auf unserer Webseite mit allen Terminen und Aufrufen erfahren: www.friedenskooperative.de

Gerne helfen wir auch praktisch und inhaltlich bei Fragen oder der Vorbereitung einer Aktion weiter. Wenn es z.B. in Eurer Stadt noch keinen Ostermarsch gibt, dann beraten wir Euch dazu gerne. Bei Fragen oder Anregungen zu den Ostermärschen meldet Euch beim Netzwerk Friedenskooperative telefonisch unter 0228 / 69 29 04 oder mit einer Email an friekoop [at] friedenskooperative [dot] de ()

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Geschäftsführer und Kampagnenkoordinator beim Netzwerk Friedenskooperative sowie Co-Sprecher der Kooperation für den Frieden.