Friedensdekade 1996 (10.-20.11.) fordert Gerechtigkeit

von Ulrich Frey
Initiativen
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Unter dem Motto "Gerechtigkeit erhöht ein Volk" lädt die Ökumenische Frie­densdekade dazu ein, Ungerechtig­keit(en) bei uns und in der Ferne aufs Korn zu nehmen. Das Motto stammt aus dem Alten Testament. Die archaisch wirkende Feststellung "Gerechtigkeit erhöht ein Volk" entfaltet ihre politische Brisanz, wenn man den Satz in moderne Sprache übersetzt. Dann heißt es: "Gerechtigkeit entscheidet über die Zu­kunftsfähigkeit einer Gesellschaft" - also nicht Konkurrenz, Durchsetzungs­vermögen und Leistung um jeden Preis, sondern Solidarität, Ausgleich und Hilfe.

Wenn man den Text weiter liest, heißt es in Sprüche Salomo 14,34. "Aber die Sünde ist der Leute Verder­ben". Es geht also nicht um die Zweifel­hafte höhere Ehre von Völkern, sondern um die elementare Frage nach dem ge­meinschaftsgerechten Verhalten. Wer nicht so handelt, wird die Folgen spü­ren.

Die Friedensdekade setzt nur Motto und Zeit fest. Die Wahl der Themen, Vorbe­reitung von Veranstaltung, Finanzierung usw. ist den Initiativen, Gruppen und Gemeinden überlassen, die sich zusam­mentun. Unterstützt wird die Dekade öf­fentlich durch ein Plakat. Das Motiv ist Ghandis Brille, mit der die Welt so ge­sehen wird, wie sie ist: Gerechtigkeit braucht offene Augen.

Themen, die in dem lebendigen Materi­alheft der Friedensdekade angesprochen werden, sind ua. Armut (also die Öko­nomie-Frage), Recht und Gerechtigkeit, Asyl und Flüchtlinge, Fremdenfeind­lichkeit, Friedensdienste. Andere The­men bieten sich an: Lebensstil, Zivile Konfliktregelung, Minen, Zerstörung von Natur und Lebensgrundlagen.

Das Material der Friedensdekade kann bestellt werden bei: Knotenpunkt e.V., Beller Weg 6, 56290 Buch/Hunsrück, Tel. 06762/2261, Fax: 06762/2995. Lie­ferbar sind auch ein Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt, das Plakat in verschiedenen Größen und eine Bild­meditation sowie Postkarten.

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Ulrich Frey ist Mitglied im SprecherInnenrat der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung.