Editorial

FriedensForum 1/2011

von Christine SchweitzerRedaktion FriedensForum

Liebe Leserin, lieber Leser!

Der Krieg in Afghanistan hat sich in den letzten Wochen ungebremst fortgesetzt, und inzwischen sprechen auch unsere PolitikerInnen ohne Scheu von Krieg. Leider bedeutet das für sie nicht, diesen Krieg sofort zu beenden und die Truppen abzuziehen.

Im Gegenteil, die erneute Mandatsverlängerung steht unmittelbar bevor, und wer sich kritisch zum Einsatz in Afghanistan äußert, sieht sich der Beschuldigung ausgesetzt, „unseren Jungs und Mädchen“ in den Rücken zu fallen, die doch „für uns“ dort ihr Leben aufs Spiel setzen. Je mehr Opfer auf deutscher Seite der Krieg kostet, umso größer wird der Druck, der hinter der Einforderung dieser falschen Solidarität steht. Wir als Friedensbewegung sind mehr als je gefordert, deutlich zu machen, dass wir den Krieg ablehnen und der Auffassung sind, dass das Engagement und die Opferbereitschaft junger Menschen hier schändlich missbraucht werden.

Der Schwerpunkt dieses Heftes ist das Thema „Kriegsdienstverweigerung International“. Sie bleibt auch nach der Aussetzung der Wehrpflicht aktuell, auch und gerade weil es wichtig ist, dass SoldatInnen, die zu der Einsicht kommen, dass sie Kriegseinsätze wie den in Afghanistan nicht länger unterstützen können, Solidarität und Unterstützung bei dem schwierigen Weg raus aus der Armee erfahren.

Für die Redaktion und das Team im Netzwerk-Büro

Christine Schweitzer

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Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.