Editorial

FriedensForum 4/2017

von Netzwerk FriedenskooperativeChristine Schweitzer

Liebe Leserin, lieber Leser,

ursprünglich sollte der Schwerpunkt dieses Hefts die Situation im Westbalkan sein, fünfundzwanzig Jahre nach Beginn des Krieges in Bosnien-Herzegowina. Aber angesichts der weltpolitischen Situation haben wir uns entschieden, die US-Politik in den Mittelpunkt zu stellen.

Denn einmal mehr sorgt ein US-Präsident laufend für Nachschub an Meldungen über Aufrüstung und Krieg(svorbereitungen). Auf dem NATO-Gipfel Ende Mai forderte er erneut, dass alle NATO-Mitglieder zwei Prozent des BSP für Rüstung ausgeben sollten. Auch wenn bezweifelt werden darf, ob dem alle so nachkommen werden: Dass alle in den kommenden Jahren mehr Geld für Rüstung ausgeben werden, steht wohl nicht infrage. Aber nicht nur Trump ist das Problem – seine KollegInnen in der NATO und in vielen weiteren Ländern der Welt, von Moskau über Damaskus bis zu Ankara, von Pyongyang über Manila bis Delhi, von Brasilia über Caracas bis Mexico City – ganz zu schweigen vom Islamischen Staat und seine Kameraden aus anderen Terrororganisationen – tragen ihren Teil dazu bei, die Welt zu einem zunehmend unfriedlichen Ort zu machen.

Wir befassen uns in diesem Friedensforum mit den Auswirkungen der Trump’schen Politik auf verschiedene, innere wie internationale, Konflikte. Daneben dürfen aber selbstverständlich auch Berichte und Ankündigungen zu Aktivitäten hier bei uns nicht fehlen – von „War Starts Here“ in Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis zur „Aktion Aufschrei-Stoppt den Waffenhandel“ und den Protesten gegen die NATO in Brüssel. Und natürlich geht es auch um die Verhandlungen zur Ächtung der Atomwaffen – vielleicht seit langem die einzige positive Nachricht, die in Sachen Atomwaffen zu berichten ist.

Wir wünschen allen LeserInnen trotz allem eine schöne und friedliche Sommerzeit.

Für die Redaktion

Christine Schweitzer

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Editorial
Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.