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Editorial
FriedensForum 5-6/2002
vonLiebe Leserin, lieber Leser,
bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe des Friedensforums begann gerade der NATO-Gipfel in Prag, dessen Ergebnisse wir leider nicht berücksichtigen konnten. Der SPIEGEL wusste jedoch bereits vorab zu berichten, dass Bush hier Klartext mit der Bundesregierung reden will. Die Forderungen für die Unterstützung eines Krieges gegen den Irak sind nun auf dem Tisch, u.a. Gewährung uneingeschränkter Überflugrechte, Nutzung sämtlicher Militär- und Kommando-Basen, ungehinderte Ausfuhr von Soldaten und Kriegsgerät aus der Bundesrepublik in die Kriegsregion mutmaßlich via Bremerhaven oder Cuxhaven. Das rot-grüne friedenspolitisch-täuschende Wahlgesäusel wird nun - wie seitens der Friedensbewegung vorausgesagt - ein sichtbares Ende haben.
Um so wichtiger ist der Widerstand gegen diese Kriegspolitik. In diesem Heft weisen wir auf die wichtigsten anstehenden Aktionen der Friedensbewegung hin. Wir rufen zur Beteiligung an bundesweiten Aktionen und zu regionalem Protest auf! Je breiter der Widerstand wird, desto schwieriger wird die politische Umsetzung des Kriegskurses.
Der Schwerpunkt dieses Heftes ist dem Thema "Globalisierung und Friedensbewegung" gewidmet. Erneut wird dabei deutlich, wie eng die Gerechtigkeits- und Friedensfragen zusammenhängen, bzw. wie die gegenwärtige Form der neoliberalen (oder altimperialistischen?) Globalisierung kriegsursachenträchtig wirkt.
Trotz allem: Zum Fest des Friedens und zum Jahreswechsel alle guten Wünsche!
Für die Redaktion
Martin Singe