Editorial

FriedensForum 5/2019

von Redaktion FriedensForumChristine Schweitzer

Liebe Leserin, lieber Leser,
bei den Managern der Rüstungsindustrie und ihren Aktionären dürften diesen Sommer die Sektkorken knallen: Die Aufrüstungspläne der NATO und der Europäischen Union und der mögliche Krieg gegen den Iran im Mittleren Osten bescheren ihnen volle Auftragsbücher. Milliarden Euro und Dollar werden in ihre Kassen fließen. Außer ihnen hat allerdings niemand Grund zu feiern. Nicht die BürgerInnen in den USA und in Europa, die dieses Geld dringend für andere Zwecke benötigten – von Kindergärten über die Bekämpfung von Altersarmut bis zu Investitionen in einen ökologisch verträglichen Umbau unserer Wirtschaft. Nicht die Menschen in den Krisengebieten im Nahen und Mittleren Osten, die einmal mehr zum Spielball ihrer Regierungen und der Weltmächte werden. Und nicht jene Unglücklichen, die bei dem Versuch, Europa zu erreichen, im Mittelmeer oder in – von der EU finanzierten – Lagern in Nordafrika sterben. Eine humanitäre Katastrophe, bei der nicht nur die oft gepriesene Schutzverantwortung der internationalen Gemeinschaft nicht angewendet wird, sondern im Gegenteil, das Leiden von ihr aktiv verursacht wird.

Das Friedensforum erscheint alle zwei Monate, mit einem Vorlauf zwischen Fertigstellung der Artikel und dem Versand an die LeserInnen von über einem Monat. Deshalb sehen wir uns immer dem Risiko gegenüber, dass aktuelle Einschätzungen schon überholt sind. Dies gilt besonders für die Irankrise. Wir können dafür nur um Verständnis bitten und auf die Website des Netzwerks Friedenskooperative verweisen, um sich über aktuelle Aufrufe, Beratungstermine u.ä. zu informieren.

Für die Redaktion
Christine Schweitzer

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Christine Schweitzer ist Co-Geschäftsführerin beim Bund für Soziale Verteidigung und Redakteurin des Friedensforums.