Tunesien, Ägypten und Marokko:

Frischer Wind für islamische Konservative?

von Werner Ruf

Die Proteste und Volksaufstände in Nordafrika waren vor allem getragen von Jugendlichen, die gegen die soziale Perspektivlosigkeit auf die Straße gingen und die herrschenden Regime für ihre desolate Lage verantwortlich machten. Schnell schlossen sich ihnen auch die säkularen Mittelschichten an, die gleichfalls von sozialem Abstieg betroffen oder zumindest bedroht waren. Nachhaltige Unterstützung erhielten die Proteste von den Gewerkschaften. Die islamistischen Parteien und Bewegungen waren (außer in Libyen) zu Beginn der Aufstände kaum zu sehen. Dennoch erreichten sie in den schließlich folgenden - erstmals freien - Wahlen teils absolute (Ägypten) oder doch relative Mehrheiten (Marokko und Tunesien).

(Vollständiger Text in der Printausgabe)

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Werner Ruf, geb. 1937, promovierte 1967 im Fach Politikwissenschaft in Freiburg i. Br. Er lehrte an den Universitäten Freiburg, New York University, Université Aix-Marseille III, Universität Essen, und war von 1982 bis 2003 Professor für internationale Beziehungen an der Universität Kassel.