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INF-Vertrag und Atomkriegsdebatte

von Redaktion FriedensForumOtmar Steinbicker
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Die Kündigung des INF-Abkommens über das Verbot landgestützter Atomraketen der USA und Russlands mit einer mittleren Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern ist ein gefährlicher Einschnitt in das ohnehin löchrig gewordene Netz atomarer Rüstungsbegrenzung.
2021 läuft das New-Start-Abkommen aus, das Höchstgrenzen für die Atomwaffen beider Staaten festlegt. Es muss nicht einmal gekündigt werden. Es könnte aber zumindest verlängert, wenn nicht neu verhandelt werden, wenn der nötige politische Wille und auch Druck vorhanden wären. Geschieht das nicht, so steht die Welt vor einer immens gefährlichen Situation. Erstmals seit der Kubakrise von 1962, als die Welt um Haaresbreite einem Atomkrieg entging, gäbe es keinerlei atomare Rüstungsbegrenzung mehr.

Zugleich arbeiten die USA und Russland an großen Modernisierungsprogrammen für ihre jeweiligen Atomwaffen,die die Führung eines Atomkrieges möglich machen sollen. Es geht nicht mehr um die abschreckende gegenseitige Vernichtungsdrohung. Auch andere Staaten rüsten ihre Atomwaffenpotenziale auf oder streben den Besitz von Atomwaffen an.

Zur Debatte über Atomkriegsstrategien dokumentieren wir den berüchtigten Aufsatz „Victory is possible“ aus dem Jahre 1980, der sich mit einem  ein Sieg im Atomkrieg  beschäftigt und welche Opferzahlen die Autoren für akzeptabel hielten. Wer heute diesen Beitrag liest, wird feststellen, dass es heute im Unterschied zu 1980 das damals als unabdingbar für einen Sieg im Atomkrieg geforderte Raketenabwehrsystem in den USA bereits gibt. Es wurde möglich, nachdem die USA bereits 2002 den ABM-Vertrag über die Begrenzung von Raketenabwehrsystemen gekündigt hatten.

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Otmar Steinbicker ist Redakteur des FriedensForums und von aixpaix.de