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Andreas Buros Wirkungskreise
Grundrechtekomitee trauert um Andreas Buro
vonAndreas Buro, geboren 1928 in Berlin, war 1980 Mitbegründer des Grundrechtekomitees. Bis 1994 war er dessen Sprecher und zusammen mit Klaus Vack als Geschäftsführender Vorstand aktiv. Seit 1994 bis zu seinem Tode wirkte er für das Grundrechtekomitee als friedenspolitischer Sprecher. Auf ungezählten Kundgebungen, Demonstrationen, Tagungen und Kongressen sprach er engagiert über seine Friedensutopien, die er realpolitisch zu fundieren verstand. Für das Grundrechtekomitee arbeitete er in den 1980er Jahren im Koordinierungsausschuss der Friedensbewegung mit, der die Großdemonstrationen in Bonn Anfang der 1980er Jahre gegen den „Nachrüstungsbeschluss“ der NATO organisiert hatte. In den 1990er und 2000er Jahren wendete er sich immer wieder gegen die neuen Interventionskriege der NATO, an denen sich die Bundesrepublik seit dem Krieg gegen Jugoslawien beteiligt. Den Propagandisten der sogenannten humanitären Intervention setzte er die Argumente der zivilen Konfliktbearbeitung entgegen und entlarvte die kriegsverniedlichenden Verschleierungen, die die Regierung dem neuen militärischen Interventionismus umzuhängen versucht.
Sein Vermächtnis lautet auch aktuell: „Terror kann man nicht mit Krieg bekämpfen. Krieg ist Terror.“
Er war ein kluger Stratege und Taktiker, der sich auf die Notwendigkeit einstellte, den Weg nur Schritt für Schritt gehen zu können. Um die Vielen auf dem Weg mitzunehmen, war die geduldige Organisierung sozialer, emanzipativer Lernprozesse ein weiteres durchgehendes Thema im politischen und akademischen Leben von Andreas Buro. Letzteres konzentrierte sich auf die Universität Frankfurt, wo er seit Anfang der 70er Jahre wirkte – als Lehrbeauftragter, Privatdozent und Professor, mit Schwerpunkten bei internationalen Beziehungen, Entwicklungspolitik, europäischer Integration, Friedensforschung und sozialen Bewegungen.
In seinem Buch über die Friedensbewegung „Totgesagte leben länger“ schrieb Andreas Buro: „Sicher ist der Weg zu einer solidarischen Weltgesellschaft ein unendlicher Weg. Wir werden niemals das Ziel ganz erreichen. Deshalb wird zu Recht gesagt, der Weg sei das Ziel, will sagen: Auf dem Weg erreichen wir nur Teilziel um Teilziel. Natürlich verirren wir uns auch, aber wir haben Chancen, zurückzufinden und dann den Weg wiederaufzunehmen. Wäre es nicht ein großartiges und bedeutendes Etappenziel, militärische Gewalt aus dem Arsenal menschlich-unmenschlicher Instrumente auszuklammern? (…) der Weg, über den wir hier sprechen, (kann) ein sehr erfülltes, ereignisreiches und sinnvolles Leben bedeuten.“ (Andreas Buro: Totgesagte leben länger – Die Friedensbewegung. Idstein 1997, S. 204f.). Ein solches Leben hat Andreas Johann Peter Ludwig Buro bis zum Ende geführt.