Cover FriedensForum 3/1997
3 / 1997

Kriegsplanung und neue Technologien

Weitere Themen:

> Maastrich II
> Die EU auf dem Weg zur Interventionsmacht
> Über den staatlichen Umgang mit Pazifisten
> Deutsch-Tschechisches Forum der Frauen

Initiativen

Maren Witthoeft

Inspiziert die Atomwaffenlager!

"Man könnte einwenden, daß wir mit dieser eigenverantwortlichen Inspektion zu weit gegangen und deshalb im Unrecht seien. Doch wenn wir im Unrecht sind, dann ist der höchste Gerichtshof dieser Welt im Unrecht, denn dieser hat am 8. Juli letzten Jahres festgestellt, daß die Drohung mit Atomwaffen grundsätzlich völkerrechtswidrig, also illegal ist.

mehr ... Thema: Abrüstung, Atomwaffen
Maren Witthoeft

Oberlandesgericht contra Pazifisten

Stuttgart, 19. April. Der Freispruch für sieben Mitglieder der Friedensbewegung, den das Stuttgarter Amtsgericht unter Vorsitz von Richter Rainer Wolf im Oktober vergangenen Jahres gesprochen hatte (vgl. FriedensForum 6/96), ist gekippt. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen den Freispruch Revision eingelegt, der nun das Oberlandesgericht Stuttgart stattgegeben hat. Der Fall wird an eine/n andere/n Richter/in des Stuttgarter Amtsgerichts zurückverwiesen.

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Christoph Kunstmann

Auszüge aus dem Gedächtnisprotokoll eines totalen Kriegsdienstverweigerers

Über den staatlichen Umgang mit Pazifisten

"Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens, und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich." So lautet Artikel 4 Absatz 1 des Grundgesetzes. Die Freiheit einer getroffenen Gewissensentscheidung sollte unverletzlich sein. Wie leichtfertig allerdings mit diesem hohen Rechtsgut umgegangen wird, zeigen die staatlich repressiven Maßnahmen, denen totale Kriegsdienstverweigerer ausgesetzt sind.

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Schwerpunkt

Kriegsplanung und neue Technologien

Einleitung Schwerpunkt

(ms) Die neuen Technologien dringen in immer mehr Bereiche unseres Lebens vor. Wenig beachtet blieb bislang jedoch die Bedeutung dieser neuen Technologien für die Entwicklung modernster Waffentechnologien und ihrer Auswirkungen auf künftige militärstrategische Weichenstellungen. Oft genug entstammen technologische Neuerungen, denen wir im Alltagsleben begegnen, der militärischen Forschung, ohne daß uns dies bewußt wäre. Wir versuchen im Schwerpunktteil dieser FriedensForum-Ausgabe das Thema „Kriegsplanung und neue Technologien“ von verschiedenen Seiten zu beleuchten.

mehr ... Thema: Bundeswehr Rekrutierung und Werbung, Militarisierung
Ute Bernhardt, Ingo Ruhmann

Information Warfare

Keine Technologie verändert die Kriegsführung derart wie die lnformationstechnik. Sie erlaubt die derzeit betriebene umfassende elektronische Verknüpfung aller Komponenten militärischer Organisationen. Das Ergebnis ist die Abbildung des Schlachtfelds in einem Datenraum. Der Schlachtruf des Informationszeitalters, Informationen auf Knopfdruck verfügbar zu haben, erweckt bei Militärs die Hoffnung auf eine wesentliche Verbesserung ihrer Kontrolle über das Schlachtfeld. Dieser per Computer vermittelten Sicht auf die Welt entspricht die militärische Doktrin des Information Warfare.

mehr ... Thema: Bundeswehr Rekrutierung und Werbung, Cyberkrieg, Militarisierung
Ralf E. Streibl

Der real simulierte Krieg

Der militärische Einsatz von Simulationen beginnt nicht erst mit der Erfindung von Computern. Heute- wie sollte es anders sein- dienen Computersimulationen·als wesentliche Hilfsmittel für militärische Forschung und Entwicklung sowie zur Leistungssteigerung bestehender Waffensysteme (vgl. hierzu auch den Artikel von Martin Kalinowski zum Thema Computersimulation von Nuklearexplosionen). Weitere wesentliche Anwendungsfelder sind computergestützte Stabsübungen, in denen u.a. Truppenbewegungen simuliert werden, sowie Training einzelner militärischer Operationen.

mehr ... Thema: Bundeswehr Rekrutierung und Werbung, Cyberkrieg, Militarisierung
Ute Bernhardt

Soldat der Zukunft

Der Mensch als Systemkomponente im militärischen Datenverbund

"Der Soldat als System ist die Antwort auf die Frage, wie sich die US-Armee den Infanteristen·der Zukunft vorstellt. Nicht die bessere Bewaffnung, sondern die computergestützte Anbindung an das militärische Datennetz ist das Ziel des Ansatzes für die Armee des 21. Jahrhunderts. Den einzelnen Soldaten als letzte noch nicht direkt kontrollierte Einheit der Kriegsführung an die Kommando- und Kontrollnetze anzubinden, verdeutlicht das Ziel, die Kontrolle über das gesamte Geschehen auf dem Schlachtfeld zu gewinnen.

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Ingo Ruhmann

Rüstungsforschung in der Informatik

Die Computerentwicklung wurde maßgeblich durch das US-Verteidigungsministerium finanziert. Mit Heranwachsen eines dynamischen zivilen Markts schien dies der Vergangenheit anzugehören. Für die Entwicklung der Technologien für „Information Warfare“ ist jedoch heute wieder eine verstärkte Einflußnahme auf die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie zu beobachten.

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Martin B. Kalinowski

Ein Mittel zur Entwicklung neuer Kernwaffen?

Computersimulationen

Hier wird die These aufgestellt, daß sich die Kernwaffenstaaten auf einen umfassenden Teststoppvertrag einigen konnten, weil sie Kernwaffen in Zukunft mit Computersimulationen und Laborexperimenten entwickelten und auf unterirdische Tests verzichten können. Diese Behauptung war sehr umstritten, doch jetzt gibt es erste ernstzunehmende Hinweise, daß sie wahr ist.

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Michael Ahlmann, Doris Carl

Versuch einer Bestandsaufnahme

Betriebliche Arbeitskreise für alternative Produkte

Seit Ende der siebziger Jahre taucht in verschiedenen Rüstungsbetrieben bei den Kolleglnnen die Frage auf: Was wollen wir eigentlich produzieren, wenn das jeweils aktuelle Rüstungsprogramm bei uns im Betrieb ausgelaufen ist? Entstanden ist dieser Gedanke in Norddeutschland vor allem auf den Werften an der Küste und in der Flugzeugindustrie, in denen massiv Arbeitsplätze bedroht und vernichtet worden sind. Auch in anderen Betrieben lösen Beschäftigungskrisen und erhebliche Auftragsrückgänge die Frage·aus: Was können wir herstellen?

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Tobias Pflüger

Wir sind da (Bundeswehr) – wir auch (Friedensbewegung)

Bundeswehr und neue Medien

Die neue Werbeoffensive der Bundeswehr Die Bundeswehr sieht sich im Kommen. Mit einer breit angelegten Werbeoffensive „auf allen Kanälen“ sprich in allen verfügbaren Medien wirbt die Bundeswehr für sich selbst. Hauptziel der derzeitigen Werbekampagne ist, daß sich möglichst viele der Wehrpflichtigen länger bei der Bundeswehr verpflichten. Neben der üblichen Verpflichtung als Zeitsoldat steht ihnen nun auch eine Verpflichtung als „längerdienende Wehrpflichtige“ auf 23 Monate offen. Die Werbekampagne der Bundeswehr hat Erfolg, die nächste Kampagne 97/98 ist in Arbeit...

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Ralf E. Streibl

Individuelle und gesellschaftliche Wirkungen kriegerischer Computerspiele

„… to get the job done“

Die Beschäftigung mit Computerspielen ist heute für viele in den Industrienationen aufwachsende junge Menschen eine Selbstverständlichkeit. Die Verbreitung steigt an, gleichzeitig sinkt das Einstiegsalter weiter ab. Computerspiele sind inzwischen zu einem weiteren wichtigen, medialen Sozialisationsfaktor neben Fernsehen und Video geworden. Der rasanten Entwicklung in diesem Bereich steht die Gesellschaft eher hilflos gegenüber, teilweise werden Jugendschutzmaßnahmen eingefordert, die sich jedoch auf die lndizierung einzelner Computerspiele beschränken.

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