Cover FriedensForum 4/1997
4 / 1997

Friedensprozesse

Weitere Themen:

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> Eurofighter am Ende?

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Hintergrund

Paul Russmann

Eurofighter am Ende?

"Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende" (Samuell Beckett, Endspiel). Wird das letzte Kapitel in der unendlichen Geschichte um die Beschaffung des Eurofighters aufgeschlagen? Nach der Sommerpause soll der Bundestag über die größte Verschwendung von Steuergeldern in der Geschichte der Bundesrepublik entscheiden.

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Claus Rick

Bericht zur KDV-Kampagne von amnesty international

Für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in Europa

"Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden." Dies ist ein im deutschen Grundgesetz garantiertes Recht und im wesentlichen auch das Ziel, das amnesty international (ai) mit einer am 15. April 1997 in Moskau begonnenen internationalen Kampagne für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung in Europa erreichen will. Der auf einer Pressekonferenz im Sacharow-Zentrum zu diesem Thema vorgestellte Bericht zeigt jedoch, daß man von diesem Ziel noch weit entfernt ist.

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Jan Brauns

Osman Murat Ülke in den Fängen des türkischen Militärs

Bis zu 16 Jahren Haft für KDV?

Das türkische Militär steckt in einem Dilemma: Einerseits gibt es im Land seit Anfang der 90er Jahre zwar nur eine kleine antimilitaristische Bewegung, deren prominentester Vertreter der im In- und Ausland weithin bekannte Osman Murat Ülke ist. (1) Isoliert betrachtet wäre es für das Militär deshalb am klügsten, diese AktivistInnen zu ignorieren. Andererseits steckt man in einem Krieg, der seit 1984 andauert und der mehr und mehr das ganze Land betrifft.

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Kampagne Atomwaffen abschaffen!

Zum 1. Jahrestag der Verkündung des Rechtsgutachtens des IGH zur grundsätzlichen Völkerrechtswidrigkeit von Atomwaffen

NATO-Osterweiterung destabilisiert Europas Sicherheit

Die Ausdehnung der NATO auf Länder des ehemaligen Warschauer Paktes wirkt als destabilisierender Faktor in Europa. Auch nach der Unterzeichnung der "Grundakte über beiderseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit" zwischen der NATO und Russland wird die Entscheidung zur Osterweiterung der europäischen Sicherheit erheblichen Schaden zufügen.

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Krisen und Kriege

Andreas Buro

Droht ein zweites Zypern im Nord-Irak?

Als 1990 irakische Truppen sich anschickten, in Kuwait einzudringen, hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossen, alle "geeigneten Mittel" anzuwenden, um diese Militärinvasion abzuwenden und die Souveränität Kuwaits zu schützen. Dies war eine eindeutige Reaktion, wenngleich sie auch zu dem unseligen Golf-Krieg führte, der die unipolare, globale, militärische Machtstruktur, die nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes sich ausbildete, blitzartig erkennbar werden ließ.

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Schwerpunkt

Christine Schweitzer

Zum Schwerpunkt: Friedensprozesse

Der Schwerpunkt dieses Hefte befaßt sich mit Friedensprozessen. Leider hätte dieses Thema noch vor zwei Jahren mit einer viel optimistischeren Note behandelt werden können. Die Entwicklungen in Israel, in Kambodscha, in Nordirland und in Bosnien-Herzegowina, wo Friedensprozesse gefährdet oder direkt als gescheitert bezeichnet werden müssen, zeigen leider nur zu deutlich, wie brüchig manche Hoffnungen auf friedlichere Zeiten gewesen sind.

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Christine Schweitzer

Der Friede ist der Ernstfall

Über das Entsetzen über die vielen neuen gewaltsamen Konflikte wird oftmals übersehen, daß in den letzten Jahren einige teilweise Jahrzehnte währende Kriege zu Ende gegangen sind. Südafrika, El Salvador, Guatemala, Israel, Kambodscha und Tschetschenien sind nur einige Beispiele.

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Hein Möllers

Ganz ohne fremde Hilfe

Druck von außen und innen, Konfliktmüdigkeit, Versöhnungsbereitschaft: Viele Momente trugen dazu bei, in Südafrika eine einigermaßen friedliche Lösung eines Konflikts herbeizuführen, der über Jahrzehnte auf eine blutige Konfrontation hinzulaufen schien. Innerhalb von fünf Jahren zwischen dem Amtsantritt F.W. de Klerks im September 1989 und den ersten allgemeinen, freien und demokratischen Wahlen im April 1994 änderte sich Südafrika von Grund auf, von einer Rassendiktatur zur Regenbogennation, wie heute Staatspräsident Nelson Mandela sein Land nicht ohne Stolz nennt.

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Nicola Busse

Soziale Bewegungen in Friedensprozessen am Beispiel Guatemalas

Am 29. Dezember 1996 wurde in Guatemala der endgültige Friedensvertrag zwischen der Regierung und der Guerilla (URNG) unterzeichnet, womit der 36jährige bewaffnete Kampf, der tausende unschuldiger Menschenleben kostete, offiziell beendet wurde. Die Rolle der Volksorganisationen während des bewaffneten Konflikts

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Rafa Sainz des Rozas

Baskenland:

Welche Art von Frieden?

Das Frühjahr 1997 sah erneut die sichtbarsten Elemente des Konfliktes im Baskenland, die Schlagzeilen dominieren. Drei Tage, nachdem ein Mitglied der ETA mit gefesselten Händen und Füßen in seiner Zelle erhängt gefunden worden war, starteten Kommandos der baskischen Separatistenorganisation ETA die größte Offensive seit der Regierungsübernahme durch die Volkspartei im März 1996. Die Spannungen stiegen weiter, als die gesamte Führung der Herri Batasuna, dem politischen Arm der ETA, festgenommen wurde und einer der Gefangenen ebenfalls angeblich "Selbstmord" beging.

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John F. Taylor, Richard W. Fogg

Spontane Soziale Verteidigung in der Philippinischen Revolution

Der zehnte Geburtstag

Es ist zehn Jahre her, daß die Bevölkerung der Philippinen im Winter 1986 Präsident Ferdinand Marcos aus seinem Amt warf. Er schien unstürzbar zu sein, weil er die zentrale Regierung und viele Lokalregierungen, das Militär und die Wirtschaft in einem Land kontrollierte, das aus 7.000 Inseln besteht. Aber gewaltfreie Aktion erreichte viele dieser Inseln und beendete seine Diktatur. Der Internationale Versöhnungsbund spielte eine Schlüsselrolle

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Andreas Buro

Türkei: Der weite Weg zu einer politischen Lösung des Krieges

In den kurdischen Gruppierungen im Exil, in den europäischen und amerikanischen Zusammenschlüssen, die sich der Friedensbeihilfe in der Türkei verschrieben haben, aber auch bei Gruppierungen mit dieser Zielsetzung in der Türkei besteht eine wichtige Übereinstimmung, daß eine politische Lösung für den Konflikt gefunden und verwirklicht werden muß. Wer auf eine militärische Lösung setzt, verlängert nur den Krieg und schadet dem Land schwer. Doch nach wie vor erscheint der Weg dahin lang und beschwerlich .

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Barbara Müller

Sizilien:

Danilo Dolci - Gewaltfrei für soziale Gerechtigkeit

Soziale Gerechtigkeit herzustellen ist eine der schwierigsten Aufgaben, die im Rahmen von Friedensprozessen geleistet werden müssen. Das Beispiel von Danilo Dolcis Arbeit in Sizilien zeigt, wie sich Menschen unter sehr schwierigen Bedingungen dieser Aufgabe annehmen.

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Michael Randle

Strategische Gewaltfreiheit in der nach-bosnischen Welt

Eine historische Gelegenheit vertan Am Anfang dieses Jahrzehnts schien strategische Gewaltfreiheit - in der Folge der osteuropäischen Revolutionen in 1989, der Niederschlagung des Putsches gegen Gorbatschow 1991, dem Zusammenbruch der Apartheit in Südafrika und Entwicklungen in früheren Jahren in verschiedenen anderen Ländern, vor allem den Philippinen, Chile und Korea - historische Bedeutung erlangt zu haben.

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Hildegard Goss-Mayr

Seminare zur Schulung in aktiver Gewaltfreiheit und Versöhnungsarbeit in Burundi, 10.-23. März 1996

Ist Versöhnung möglich?

Auf Einladung von Mgr. Evariste Ngoyagoye, Bischof von Bubanza, besuchte ich im Dezember 1995 Burundi, um die Situation kennenzulernen und mit jenen Gruppen eine Vertrauensbasis aufzubauen, die sich bereits um Versöhnungsarbeit bemühen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Bujumbura von bewaffneten Gruppen angegriffen. Es gab weder Strom noch Wasser.

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