Cover FriedensForum 4/1992
4 / 1992

Aktionen gegen out-of-area

Weitere Themen:

> Opposition in Belgrad
> KatholikInnentag von unten
> Adolf-Arend-Preis
> München (Gegen-)Gipfel
> Lehrstück Mannheim/Schönau
> Rüstungsmesse "Satory
> Konversion in Brandenburg

Initiativen

Cornelia Wilß-Hasenkamp

Eine Kultur der Gewaltfreiheit entwickeln: Die Alternative für Europa

Friedensdekade

Der Beginn der Kolonisierung Südamerikas, der sich 1992 zum 500. Male jährt, wird in Europa als "500 Jahre Begegnung zweier Welten" ge­feiert. Doch die Gewaltstrukturen, die die Herrschaft des weißen christ­lichen Europas über die Welt seit 500 Jahren sichern, sind nicht über­wunden. Weder machen die europäischen Staaten Anstalten, sich für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung gegenüber den Ländern des Südens einzusetzen, noch ist Gewalt und Krieg in der alten Welt über­wunden.

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Dieter Kinkelbur , Martin Nieder

"Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland:" "Stagnation oder Innovation?" an der Universität des Saarlandes vom 24. bis 26. Juli 1992

Fachtagung Friedens- und Konfliktforschung

Gut zehn Jahre nach der Auflösung der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung (DGFK) stellt die Deutsche For­schungsgemeinschaft (DFG) ihre finanziell bescheidene und inhaltlich immer schon begrenzte Förderung im Bereich der Friedens- und Kon­fliktforschung ein. Zwar hat sich die Friedensforschung in der Bundes­republik nach 1945 bis heute am Rande des Wissenschaftssystems und an einigen Hochschulen in Deutschland etabliert.

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Hermann-Josef Tenhagen

Der "KatholikInnentag von unten" vom 17.-20. Juni 1992 in Karlsuhe ärgerte wieder die Kirchenoberen

Die Mokassin der Anderen

Helmut Simon, Magadalene Bußmann, Wolfgang Thiesre, Siegfried von Kortzfleisch (v.l.n.r) bei der Veranstaltung "Kirche und Staat" des Kvu

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Gunnar Schedel

"Militärseelsorge ist der kirchliche Teil an der staatlichen Kriegführung"

In Leipzig fand am 12./13.Juni der Kongreß der Gegner einer staatlich getragenen Militärseelsorge statt

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Christel Schütte

Rüstungsmesse Eurosatory:

Die europäische Rüstungsindustrie rückt zusammen

"Beginn 18 Uhr, 19.45 Uhr Tagesmanöver und Schießen aller Einheiten aller Teilstreitkräfte, 21.15 Uhr Diner, 23.15 Uhr Nachtmanöver mit Schießen, Ende um Mitternacht" - so wurde die Eurosatory in der Zeit­schrift "Wehrtechnik" angekündigt. In den Genuss solcher Vergnügun­gen auf der Rüstungsmesse, die vom 22. bis 27.6.1992 in der Nähe von Paris stattfand, kamen allerdings nur "Fachleute", im Klartext Militärs und Waffenhändler aus aller Welt - die zivile Öffentlichkeit hatte keinen Zutritt.

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Münchner Friedensbündnis

Die Wiederentdeckung der Trillerpfeife

Der Münchner (Gegen)-Gipfel

"Der Kongress findet statt" kündeten am Samstag, den 4. Juli, schnell kopierte Zettel auf dem Gelände der Münchner Universität zweifelnden Besuchern. Vorangegangen war eine beispiellose Serie von Behinde­rungen und Diffamierungen im Vorfeld des "Welt"-Wirtschaftsgipfels mit seinen Gegenaktionen. Um was ging es eigentlich?  

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Detlef Rochter

END '92 in Brüssel

Friedensbewegte aus über fünfzig Ländern der Erde trafen sich vom 1. bis 4. Juli zur European Nuclear Disarmament Convention '92 in Brüs­sel. Nach Angaben der Veranstalter kamen 666 zahlende Gäste, und manch einer wird sich die 220,- DM Teilnahmebeitrag gespart haben. In dreiundfünfzig Arbeitssitzungen diskutierten sie unter den Stichwörtern "Kollektive Sicherheit", "Friedensökonomie", "Miteinander Leben" und "Regionale Krisen" über Aufgaben und Möglichkeiten der Friedensbe­wegung.

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Jürgen Link

Anti Interventions-Erklärung

Forderungen aus einem Entwurf für eine Erklärung über den prinzipiel­len Verzicht von Großmächten der "1. Welt" auf militärische Interventio­nen in der "2. und 3. Welt" 1.    Die Atom- und High-tech-Großmächte der "1. Welt" (G7 plus Russland) er­klären ihren prinzipiellen Verzicht auf militärische Interventionen in der "3. und Ex-2. Welt". Sie bekennen sich dadurch strukturell zu einer Strategie der Deeskalation statt der Eskalation bei Nord-Süd-Konflikten.

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Christian Sterzing

Gewaltfrei gegen die Besatzung

Der Friedensmarsch in Israel und den besetzten Gebieten

Die Einschüchterungsstrategie der israelischen "Sicherheitskräfte" (Besatzungstruppen in den von Israel seit 1967 besetzten palästinensi­schen Gebieten) gegenüber dem gewaltfreien Protest internationaler Friedensaktivisten wurde schon während der Vorbereitung deutlich: An­fang Juni 1992 trafen sich die Teilnehmer am "Walk for Peace" in der palästinensischen Ortschaft Beit Sahur in der Nähe Bethlehems zu ei­nem zweitägigen gewaltfreien Training.

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Dr. Peter Möller, Heidi Decker

20 Kinder aus dem ehemaligen sowjetischen Atomtestgebiet zu Besuch in Göttingen

"Von uns redet niemand"

Seit 1949 sind in Semipalatinsk/Kasachstan vom sowjetischen Militär 467 Atombomben gezündet worden, über 120 davon überirdisch. Auch durch Freisetzung radioaktiver Gase aus unterirdischen Tests ist eine Region extrem radioaktiv verseucht worden, in der über 500.000 Men­schen leben und sich ernähren. Um sich den Bedingungen eines Atom­waffenkrieges anzunähern, sind trotz der bekannten Gefahren über Jahrzehnte hinweg keine Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung getroffen worden.

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Adolf-Arndt-Preis an Hanne und Klaus Vack

Der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein (RAV) hat den Adolf-Arndt-Preis 1992 an Hanne und Klaus Vack verliehen. Ausge­zeichnet wurde ihr Engagement für Frieden, Er­weiterung von Demokra­tie, Ausbau von Bürger- und Menschenrechten und Erhalt der natürli­chen Lebensgrundlagen.

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Markus Beinhauer

"Tausche Verstand gegen Gehorsam"

Am 27. 3. 92 fand vor dem Amtsgericht in Neuwied der Prozess gegen mich wegen des Vorwurfes der Beleidigung und Volksverhetzung statt. Ich hatte am 5. Juni 1991 mit mehreren Leuten gegen die Gelöbnisfeier eines Fernmeldebataillons der Bundeswehr im Schlosshof von Neuwied unter dem Motto "Tausche Verstand gegen Gehorsam" demonstriert. Wir haben dabei Transparente mitgeführt und Flugblätter verteilt, in denen wir unsere unmissverständliche Ablehnung der Bundeswehr und aller Armeen zum Ausdruck brachten.

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Holger Paech

Deutsche Kriegstechnik im Angebot

Die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung 1992 in Berlin

Vom 15. - 21. Juni 1992  fand  wieder eine Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung  statt. Diesmal jedoch nicht in Hannover, sondern in Berlin -Schönefeld. Seit 1928 ist dies die erste ILA, die in Berlin wie­der ausgerichtet wurde.

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Krisen und Kriege

Christine Schweitzer

Noch kein Aufstand - aber:

Wachsende Opposition gegen das Belgrader Regime

Vom 28. Juni bis zum 4. Juli fand in Belgrad eine Dauer-Demonstration der Oppositionsparteien statt. Schon vorher waren StudentInnen der Belgrader Hochschule in Streik gegen das Milosevic-Regime getreten und hatten zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses "FriedensForums" seit über vier Wochen drei Fakultätsgebäude besetzt.

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Howard Clark

Stolperstein Militärintervention

Einige Antikriegsgruppen aus dem ehemaligen Jugoslawien, besonders beide Friedensgruppen aus Sarajewo fordern seit einiger Zeit eine mili­tärische Intervention durch UNO oder NATO in Bosnien-Herzegowina, um die Angriffe der serbischen Truppen zu stoppen und die  Versor­gung mit Lebensmitteln und Medikamenten  zu ermöglichen. Im folgen­den Beitrag geht es um die Wahrscheinlichkeit und die möglichen Konsequenzen einer Militärinterven­tion

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Kurt Südmersen, Ilona Radke

Ein Obdach für Flüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina

In Bosnien-Herzegowina tobt ein fürchterlicher Krieg. Hunderttausende werden aus ihrer Heimat vertrieben, befinden sich auf der Flucht vor Gewalt und Tod. Besonders Frauen und Kinder sind wieder einmal die Hauptleidtragenden. Oftmals besitzen sie nur noch das, was sie auf dem Leibe tragen. Ihre Wohnungen, Häuser, Dörfer sind zerstört. Die meisten haben Angehörige verloren. Ihnen blieb nur die Flucht als ein­ziger Ausweg. Die deutsche Bundesregierung weigert sich, diese Flüchtlinge aufzunehmen.

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Rudi Friedrich

Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik

Kriegsdienstverweigerer und Deserteure

Die Einreise nach Deutschland ist für BürgerInnen aus dem ehemaligen Jugoslawien seit Anfang Mai erheblich erschwert worden. Lediglich noch BürgerInnen Kroatiens und Sloweniens können sich ohne Pro­bleme für mindestens drei Monate als Touristen hier aufhalten. Wer kei­nen Einreisestempel im Pass hat, hat die Möglichkeit zu erklären, wann er eingereist ist, falls er von Polizei oder Ausländerbehörde danach gefragt wird.

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Hintergrund

Caroline Thomas

Entmilitarisierung der Gesellschaft statt neue Aufgabenerfindung für das Militär

In der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause stellte die Bundes­tagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen der Öffentlichkeit einen Grundge­setzänderungsantrag zur Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr vor.

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Burkhard Paetzold

Das Zentrum für Regionale Konversion e.V.

Konversionserfahrungen in Berlin und im Land Brandenburg

In den jetzigen ostdeutschen Ländern entwickelt der Abbau verschie­dener militärischer Einrichtungen der NVA sowie der Abzug der GUS-Streitkräfte seit 1990 eine beispiellose Dynamik. Zwar war Abrüstung für zivile Entwicklung von der Friedensbewegung der DDR mit dem Ziel Schwerter zu Pflugscharen immer wieder gefordert worden, aber die praktische Umsetzung von Konversion erweist sich jetzt besonders un­ter den Bedingungen des allgemeinen Strukturwandels, ja eines allum­fassenden Umbruchs, als sehr kompliziert.

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Andreas Buro

Unfriedliche Friedensforscher oder: Wann lernen sie endlich?

Es ist kaum zu fassen! Seit 1989 versucht die Leitung des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Uni Hamburg, die bei ihm arbeitende wissenschaftliche Referentin und renommierte Frie­densforscherin Dr. Hanne-Margret Birckenbach aus dem Institut zu kündigen. Die angerufenen Arfbeitsgerichte kommen zu dem Urteil, das Arbeitsverhältnis von Hanne Birckenbach sei unbefristet und weisen die Kündigungen - mittlerweile drei an der Zahl - zurück.

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Initiative Freie Flüchtlingsstadt

Eine kommentierte Chronologie der Ereignisse

Lehrstück Mannheim-Schönau

Initiative Freie Flüchtlingsstadt

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